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Investmentfirmen kaufen Freescale für 17,6 Milliarden Dollar

18.09.2006
Der große amerikanische Chiphersteller Freescale Semiconductor wird von einem Investmentfirmen-Konsortium für 17,6 Milliarden Dollar (umgerechnet 13,9 Milliarden Euro) übernommen.

Käufer ist ein von der Blackstone Group geführtes Konsortium, dem die Investmentfirmen The Carlyle Group, Permira Funds und Texas Pacific Group angehören. Freescale hatte im vergangenen Jahr 5,8 Milliarden Dollar umgesetzt und beschäftigt weltweit 24.000 Mitarbeiter. Die Gesellschaft ist aus der früheren Chip-Sparte des amerikanischen Handy-Herstellers Motorola hervorgegangen. Das Unternehmen war im Juli 2004 an die Börse gegangen.

Die Freeescale-Aktionäre sollen 40 Dollar je Aktie in bar erhalten. Dies sei ein Aufgeld von rund 36 Prozent gegenüber dem durchschnittlichen Schlusskurs während der vorangegangenen 30 Handelstage vor dem 8. September. Dies hat die in Austin (Texas) ansässige zehntgrößte Halbleiterfirma der Welt am Freitag nach Börsenschluss mitgeteilt. Die Freescale-Aktien zogen nachbörslich um 5,89 Prozent auf 39,35 Dollar an.

Freescale bietet Chips für Autos, Handys und andere Telekommunikationsprodukte, Haushaltsgeräte und elektronische Erzeugnisse an. Zu den Kunden zählen unter anderem Motorola, Cisco Systems, die Autohersteller General Motors, Ford, DaimlerChrysler und BMW, der Haushaltsgeräte-Konzern Whirlpool sowie Sony.

Der Freescale-Verwaltungsrat hat die Offerte einstimmig angenommen. Die Freescale-Aktionäre und die Aufsichtsbehörden müssen noch grünes Licht geben. Freescale hat im Rahmen der Vereinbarung auch das Recht, in den kommenden 50 Tagen nach höheren Offerten Ausschau zu halten.

Für Freescale hatte sich auch ein anderes Investmentfirmen-Konsortium interessiert, zu dem Kohlberg Kravis Roberts & Company (KKR), Silver Lake Partners, Bain Capital und Apax gehören. Wall-Street-Beobachter halten es für denkbar, dass die Verlierer möglicherweise noch ein höheres Angebot abgeben könnten. Die KKR-Silver Lake-Gruppe hatte kürzlich die frühere Halbleitersparte von Philips Electronics für 3,4 Milliarden Euro gekauft. (dpa/tc)