Mittelstand bleibt weitgehend verschont

Investitionen in IT-Budgets steigen auf vier Prozent

16.10.1998

Eine schlechte und eine gute Nachricht gibt es für mittelständische Betriebe mit Umsätzen bis 250 Millionen Dollar. Sie machten 24 Prozent der von Gartner ausgewerteten 190 Antworten aus. Diese Unternehmen stecken rund sieben Prozent vom Umsatz in ihre IT-Landschaft und liegen damit deutlich über dem Durchschnitt der Umfrageergebnisse. Allerdings: Vergleichbare Zahlen ermittelte Gartner für diese Gruppe auch schon vor vier Jahren - insofern habe sich hier keine signifikante Änderung ergeben, so die Analysten.

Ganz anders sieht es dagegen bei den Unternehmen aus, deren Umsätze eine Milliarde Dollar überschreiten (40 Prozent der Befragten). 1994 investierten sie davon noch zwischen 1,5 und 2,5 Prozent in die DV, inzwischen ist es rund ein Prozent mehr, was bei Konzernen dieser Größe eine erhebliche Summe darstellt.

Als großer Gewinner läßt sich die Gruppe mit 250 bis 500 Millionen Dollar Einnahmen bezeichnen. Investierte sie vor vier Jahren noch knapp zwölf Prozent, sind es heute nur noch 3,7 Prozent. Den Grund sieht Gartner darin, daß sich die Geschäftstätigkeit der mittleren Unternehmen deutlich ausgedehnt hat und ihre Umsätze damit schneller gestiegen sind als die IT-Ausgaben. Standardsoftware sei vielfach erfolgreich implementiert worden, so daß eine Basis für effizient unterstützte Geschäftsprozesse vorhanden ist. Hierin liege auch einer der Unterschiede zu den Konzernen jenseits der Milliardengrenze, deren Implementierungsprojekte in der Regel deutlich komplexer und damit langwieriger sind.

Einen beachtlichen Teil des IT-Budgets wird demnächst der Jahr-2000-Wechsel verschlingen. Die von Gartner-CEO Manny Fernandez vorgestellten Prognosen gehen davon aus, daß für die Behebung von Datumsproblemen im vergangenen Jahr fünf Prozent des DV-Plans, heuer 29 und 1999 bis zu 44 Prozent ausgegeben werden. Die Statistik beruht auf einer Befragung von 15000 Unternehmen aller Größen in 87 Ländern. Damit die IT hier nicht scheitert, so die Gartner-Einschätzung, werde man weltweit zwischen 300 und 600 Milliarden Dollar ausgeben.