ERP für Pharma, Lebensmittel und Chemie

Invensys-Tochter heißt wieder Marcam

13.02.2004
MÜNCHEN (CW) - Die Invensys Production Solutions, eine Tochter des britischen Invensys-Konzerns, firmiert wieder unter ihrem alten Namen Marcam. Das Unternehmen soll Teil des Konzerns bleiben.

"Kunden haben uns immer als die Firma, die früher mal Marcam hieß, bezeichnet", begründet President Sanjay Razdan die Umfirmierung in den alten Namen des 1983 gegründeten ERP-Herstellers, den Invensys übernommen hatte. In den letzten fünf Jahren hatte sich die Bezeichnung des Invensys-Geschäftsbereichs häufig geändert. Als unlängst erneut eine Umbenennung anstand, besann man sich auf die Wurzeln des Unternehmens.

Doch es scheint noch andere Gründe für die Umfirmierung zu geben: Nach Ansicht des Beratungshauses AMR Research war es Invensys seit der Marcam-Übernahme vor fünf Jahren nicht gelungen, die für die Prozessfertigung ausgelegte Software mit der "Wonderware Production Suite" zu kombinieren.

Marcam bietet Enterprise-Resource-Planning-Software für die Lebensmittel-, Getränke-, Pharma- und Chemiebranche an. Das Angebot umfasst die für die IBM-Midrange-Linie "I-Series" geschriebene "Prism" und die Client-Server-Software "Protean". Beide liefern in erster Linie Funktionen zur Produktionssteuerung.

In Deutschland kommt das Unternehmen mit beiden ERP-Systemen auf rund 30 Installationen. Das hiesige Management hofft auf Geschäfte mit mittelständischen Firmen, etwa den Erzeugern von Medikamentengenerika.

Die in Newton im US-Bundesstaat Massachusetts beheimatete Marcam bildet im Invensys-Konzern eine Einheit mit dem Geschäftsbereich Validation Technologies, der Lösungen für regulierte Industrien liefert. Dazu zählt beispielsweise die Chargenrückverfolgung in der Lebensmittelbranche.

Invensys hatte sich in den letzten Jahren eine Reihe von IT-Firmen einverleibt. Nicht immer mit Erfolg: Wenig Glück bereitete dem Konzern der niederländische ERP-Hersteller Baan. Die ungeliebte Tochter gehört nun zum Softwareanbieter SSA Global. (fn)