Technische Probleme verzögern Start

Intranet-Projekt der Navy auf Schleichfahrt

24.05.2002
FRAMINGHAM (IDG) - Das Intranet-Projekt der amerikanischen Marine wird von technischen Schwierigkeiten und Verzögerungen geplagt.

Trotz einer laut der Navy erfolgreichen Testphase (siehe CW 20/02, Seite 6) wird das Kommando "Leinen los" für das Intranet-Projekt wohl noch auf sich warten lassen. Das fast sieben Milliarden Dollar teure NMCI (Navy/Marine Corps Intranet Program) kämpft mit technischen Problemen, die das Vorhaben zurückwerfen oder sogar in Frage stellen könnten. Das geht aus internen E-Mails der Navy und des externen Dienstleisters hervor, die unserer amerikanischen Schwesterzeitschrift "Computerworld" vorliegen.

Demnach werden statt der geplanten 160000 Arbeitsplätze wohl nur 60000 bis zum Sommer realisierbar sein. Probleme mit der Anbindung von Legacy-Anwendungen und mit der Sicherheit sollen den Pilotanwender Naval Air Systems Command dazu bewogen haben, die Einführung von NMCI vorerst zu stoppen. Ein Hauptkritikpunkt ist der Zugriff auf Legacy-Systeme, die die Sicherheitsanforderungen nicht erfüllen oder die nicht unter Windows 2000 laufen. Diese sollen über separate Netze, die nicht mit NMCI verbunden sind, betrieben werden. Das bedeutet, dass Anwender, die diese Applikationen benötigen, zwei Rechner am Arbeitsplatz haben müssen. Dies betreffe zwei Drittel der User.

Mit der Einführung und dem späteren Betrieb des Internet wurde der Dienstleister EDS beauftragt. EDS-Projektleiter Rick Rosenberg weist den Verdacht zurück, dass NMCI in der Gefahr sei zu scheitern. Das Navy-Intranet, das die vielen verschiedener Netze der Marine und Marineinfanterie ersetzt, soll bis 2005 an 411000 Arbeitsplätzen verfügbar sein. (js)