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Intershop will ins Servicegeschäft

01.08.2006
Der Software-Anbieter Intershop will sich mit dem Servicegeschäft eine zweites Standbein zur Stabilisierung des Umsatzes aufbauen.

Das Jenaer Unternehmen reagiere damit auf den harten Wettbewerb und Preiskampf bei Standardprogrammen, sagte Vorstandschef Jürgen Schöttler bei der Aktionärsversammlung am Dienstag in Apolda. Mittelfristig solle damit ein jährliches Umsatzvolumen von 35 bis 40 Millionen Euro erzielt werden. Intershop will den Komplettservice für das Internet-Geschäft größerer Mittelständler übernehmen. Drei Kunden sollen dafür noch in diesem Jahr gewonnen werden.

Bei der Hauptversammlung gab es erneut massive Kritik von Aktionären an der Geschäftsentwicklung des börsennotierten Unternehmens. Schöttler räumte ein, dass es bei dem Spezialisten für Internet-Handelssoftware in den vergangenen Jahren vor allem darum ging, den Bestand des finanziell angeschlagenen Unternehmens zu sichern. "Die nackte Überlebensstrategie stand im Vordergrund", sagte der Vorstandsvorsitzende. Auch die Ergebnisse im zweiten Quartal 2006 seien enttäuschend gewesen.

Bei der Abstimmung versagten die Anteilseigner dem Aufsichtsrat die Entlastung für das vergangene Geschäftsjahr. Nach Angaben von Intershop-Sprecherin Dana Schmidt hat das keine Konsequenzen für das Unternehmen. Das Aufsichtsgremium werde turnusmäßig im kommenden Jahr neu gewählt.

Im ersten Halbjahr wies Intershop bei einem leichten Umsatzanstieg auf 9,3 Millionen Euro einen Nettoverlust von knapp 2,8 Millionen Euro aus. Trotzdem hält der Vorstand an seiner Prognose fest, dass 2006 erstmals seit Unternehmensgründung schwarze Zahlen geschrieben werden sollen. Der Bestand an liquiden Mittel lag Ende Juni bei rund 7,9 Millionen Euro nach 6,6 Millionen Euro vor einem Jahr. Nach der Schrumpfkur seit 2001 beschäftigt Intershop derzeit rund 220 Angestellte. (dpa/tc)