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Intershop muss weiter kämpfen

30.04.2004

Die Intershop Communications AG hat ihre Zahlen zum Ende März abgeschlossenen ersten Fiskalquartal veröffentlicht. Das Jenaer Unternehmen weist einen Nettoverlust von 2,5 Millionen Euro oder elf Cent pro Aktie aus im Vergleich zu einem Fehlbetrag von 8,4 Millionen Euro oder 44 Cent im Vorjahreszeitraum. Die Quartaleinnahmen betrugen 4,4 Millionen Euro nach 6,4 Millionen Euro vor Jahresfrist. Enttäuschend sind vor allem die aktuell erzielten Lizenzerlöse von nur 0,6 Millionen Euro. Vorstand Jürgen Schöttler führte dies auf saisonale Effekte, die andauernde Kaufzurückhaltung der Anwender und speziell das Abwarten auf die erst zur CeBIT vorgestellte neue Version 6 der "Enfinity"-Shopsoftware zurück.

Seine Gesamtliquidität erhöhte Intershop nach eigenen Angaben im Laufe des Berichtszeitraums von 8,8 auf 10,9 Millionen Euro. Die frei verfügbaren liquiden Mittel stiegen dabei von 2,6 auf 4,7 Millionen Euro, vor allem durch die Ausgaben knapp zwei Millionen neuer Inhaberstammaktien am 5. März. Angesichts von sieben Millionen Euro Gesamtbetriebskosten im abgeschlossenen Quartal stellt sich allerdings die Frage, wie lange Intershop noch agieren kann.

Immerhin meldet das Unternehmen "hohes Kundeninteresse" für Enfinity 6 (erst vor wenigen Tagen wurde dazu ein größerer Serviceauftrag von T-Com angekündigt). Im ersten Quartal verkaufte Intershop zehn neue Enfinity-Installationen, insgesamt setzen die Software 466 Anwender ein. Zu den Neukunden gehören das norwegische Verteidigungsministerium, das Beschaffungsamt des deutschen Innenministeriums sowie das australische New South Wales Department of Public Works and Services.

Für das Geschäftsjahr 2004 erwartet Intershop weiterhin ein ausgeglichenes Nettoergebnis. Die Erreichung dieses Zieles dürfte aus Sicht des Vorstands wegen des schwächer als erwartet verlaufenen ersten Quartals aber "mit weiteren Anstrengungen verbunden sein", heißt es in einer Firmenmitteilung. (tc)