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Intershop-Chef im Visier der Staatsanwaltschaft

03.05.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Freude über den 43-prozentigen Kursanstieg der Intershop-Aktie am gestrigen Mittwoch dürfte heute von der Nachricht gedämpft werden, dass die Hamburger Staatsanwaltschaft gegen den Unternehmensgründer und Vorsitzenden Stephan Schambach sowie Finanzvorstand Wilfried Beeck wegen des Verdachts auf Kursmanipulation ermittelt. Wie die "Financial Times Deutschland" berichtet, basiert die Untersuchung auf vier Strafanzeigen von enttäuschten Anlegern, die behaupten, durch den erheblichen Kurssturz der Intershop-Aktien geschädigt worden zu sein. Die beiden Manager des E-Commerce-Softwarespezialisten haben die Vorwürfe indes zurückgewiesen. Beeck erklärte: "Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Keiner von uns hat Aktien verkauft."

Ärger droht Intershop auch in den USA: Anwalt Rene Gralla hat bei der US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) Anzeige erstattet. Ferner wollten sich rund 140 Anleger an einer Sammelklage mit einem Streitwert von sechs Millionen Mark beteiligen.

Nach den besser als erwarteten Quartalszahlen von Intershop (Computerwoche online berichtete) war der Aktienkurs der Hamburger Company am gestrigen Mittwoch um 43 Prozent gestiegen. Die aktuellen Nachrichten dämpften inzwischen die Euphorie der Anleger: Die Intershop-Aktie sank am heutigen Donnerstagmorgen um rund sieben Prozent auf 5,07 Euro.