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Internet-Versandhandel boomt wie nie zuvor

28.07.2009
Laut einer Verbraucherbefragung im Auftrag des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels werden die Kunden 2009 bei ihren Online-Einkäufen voraussichtlich 15,4 Milliarden Euro ausgeben.

Das sind 15 Prozent mehr als 2008 - und mehr als je zuvor. "Es gibt immer mehr Unternehmen, die einen Online-Shop eröffnen und dadurch zusätzliche Umsätze erwirtschaften", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Thomas Steinmark, am Dienstag in Düsseldorf.

Insgesamt erwartet der Verband für den Versandhandel bei anhaltend stabiler Konsumstimmung für dieses Jahr ein Umsatzplus von 1,7 Prozent auf 29,1 Milliarden Euro. Gemessen am Gesamtumsatz des deutschen Einzelhandels von knapp 400 Milliarden Euro im Jahr 2008 ist dies aber nach wie vor nur ein Bruchteil. Am häufigsten bestellen die Verbraucher dem Verband zufolge Bekleidung, Textilien und Schuhe. Danach folgen Bücher, CDs und DVDs sowie Unterhaltungselektronik.

Das Internet sei der größte Wachstumstreiber der Branche, erklärte Steinmark. So sei etwa die Zahl der Internet-Apothekenversender in den vergangenen Jahren "gigantisch gewachsen". Der Anteil des Online-Umsatzes am Versandhandel werde in diesem Jahr erstmals die 50-Prozent-Marke überspringen. Auf der anderen Seite gehe der Umsatz der Bestellungen per Telefon oder Bestellkarte zurück, voraussichtlich um zwölf Prozent auf 11,7 Milliarden Euro. Der klassische Katalog habe jedoch nicht ausgedient, sagte Dieter Junghans, Präsidiumsmitglied des Verbandes. Selbst unter Internet- Käufern hätten mehr als zwei Drittel der Befragten zuvor in einem Katalog geblättert.

Der Konkurrenzdruck in der Branche nimmt unterdessen immer mehr zu. "Im Markt herrscht ein sehr intensiver Wettbewerb, der selbst große Unternehmen nicht verschont und Druck erzeugt", sagte Steinmark mit Blick auf das insolvente Versandhaus Quelle. Zu möglichen Auswirkungen der Quelle-Insolvenz auf die Branche wollte sich der Verband nicht äußern. (dpa/tc)