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Internet-Telefonie wächst nur langsam

21.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Während sich das Telefonieren über IP (VoIP) in der Geschäftswelt einer immer größeren Beliebtheit erfreut, wächst die Nachfrage bei den Consumern nur langsam. So werden von den hierzulande rund sieben Millionen Breitbandanschlüssen lediglich eine Million für die IP-Telefonie genutzt. Branchenkenner bezweifeln mittlerweile, wie das "Handelsblatt" berichtet, dass die Internet-Telefonie auf absehbare Zeit die klassische Festnetztelefonie ersetzen wird.

Der Grund hierfür liegt in den Augen der Internet-Telefonie-Anbieter klar auf der Hand: Die in Deutschland immer noch übliche Koppelung des DSL-Zugangs an einen Telefonanschluss. Wer sowieso einen klassischen Telefonanschluss benötige, so die Argumentation der Anbieter, der sei weniger geneigt, auf VoIP umzusteigen.

Allerdings greift dieser monokausale Erklärungsversuch zu kurz. So sticht beispielsweise das häufig benutzte Argument der VoIP-Anbieter, die Internet-Telefonie sei günstiger, nur bedingt, denn per Call-by-Call kann der private Telefonbenutzer bereits heute seine Kosten senken. Dagegen sind Mehrwertdienste wie Anrufweiterschaltung oder virtuelle TK-Anlage häufig noch nicht zu finden, denn hierzu müssten die Anwender kräftig investieren. Eine virtuelle TK-Anlage hat beispielsweise Sipgate für das zweite Halbjahr angekündigt. (hi)