Ovum-Studie zu Virtual Reality

Internet soll VR zum Durchbruch verhelfen

23.08.1996

Wegbereiter für VR soll das Internet sein. In ihrer jüngsten Studie "Virtual Reality: Business Applications, Markets and Opportunities" rechnen die Ovum-Analysten damit, daß Firmen zur Produktpräsentation im Web in den kommenden fünf Jahren neben 3D- und Multimedia-Verfahren vermehrt auf VR setzen werden. Entscheidend dabei sei, daß die Technik auf diesem Weg erstmals einem breiten Publikum zur Verfügung stehe.

Der Einstieg über das Internet hätte auch den Vorteil, daß sich die Anwender an neue Naviga- tionsmethoden des veränderten Graphical User Interface (GUI) gewöhnen könnten. Icon-basierte GUIs würden einer räumlichen Datenvisualisierung weichen. Selbst komplexe Informationsstrukturen könnten auf diese Weise anschaulich durchforstet werden.

Aufgrund des so erzielten Durchbruchs sei zu erwarten, daß sich VR ab dem Jahr 2001 auch in betriebswirtschaftlicher Standardsoftware, System-Management-Produkten oder hierarchischen Datenbanken durchsetzen wird. Dabei komme es keineswegs auf die von VR-Experten geforderte Immersion des Anwenders in virtuelle Welten an, so die Marktforscher. Statt teurer Workstations und sogenannter Head-mounted Displays könnten leistungsstarke PCs zumindest bei den Business-Anwendungen die VR-Anforderungen durchaus erfüllen, wobei der Bildschirm als Benutzer-Schnittstelle völlig ausreiche.