Kaum Interesse an speziellen Diensten

Internet-Provider hegen keine NC-Pläne

11.07.1997

Das Desinteresse der Anbieter von Internet-Zugängen dürfte für Larry Ellison eine herbe Enttäuschung sein. Der Oracle-Chef ist einer der vehementesten Verfechter des NC-Konzepts, mit dem er das Microsoft-Intel-Kartell entmachten möchte. Bestandteil des Vorhabens ist es, mittels NCs den Internet-Access zu vereinfachen und echtes Plug and play zu realisieren. Dazu müßten die ISPs jedoch Applets und kombinierte Dienste einrichten, die den NC ohne Eingriffe des Endanwenders mit Browser und WWW-Zugang versorgen.

Vor nicht allzu langer Zeit noch prophezeite Ellison, daß Carrier und ISPs mit derartigen Services und Bundling-Angeboten auf den NC-Zug aufspringen würden. Eine von dem Datenbankhersteller geförderte globale ISP-Organisation namens "Interworld" sollte die Betreiber dabei unterstützen. Bis dato haben die Zugangsanbieter nicht reagiert.

Die Marktforscher von der Aberdeen Group schließen ein solches Engagement der ISPs dennoch nicht aus. Die zunehmende Produktreife der NCs könne dazu führen, daß sich auch Internet-Provider für das Konzept interessieren. Doch erst in den nächsten 18 bis 36 Monaten erwarten die Fachleute erste NC-spezifische Dienste.

"Wir haben bislang nur wenige Kunden, die sich für NCs interessieren", rechtfertigte Dave Hudson, Vice-President bei der Psinet Inc. "Das Konzept birgt sehr viele Vorteile, doch kaum ein Fortune-500-Unternehmen plant mit solchen Diensten."