Ravenspace konzentriert Informationen auf einer Website

Internet-Plattform nutzt XML für Content-Management

14.07.2000
MÜNCHEN (CW) - Mit ihrer XML-basierten Plattform "Ravenspace" versucht die Münchner Ravenpack AG, auf dem Content-Management-Markt Fuß zu fassen. Das Web-basierte Framework ermöglicht unter anderem die Personalisierung von Inhalten sowie die Integration von ERP-Systemen.

Weltweit sind bereits mehr als zwei Milliarden Websites online, die meist via Links mit weiteren Seiten verbunden sind. Laufen diese Verknüpfungen ins Leere, ist das nicht schlimm, wenn es sich dabei um den Internet-Auftritt eines kleinen Kegelklubs handelt. Schickt dagegen ein großes E-Business-Unternehmen seine Online-Besucher von einer Sackgasse in die nächste, ist dies schlichtweg geschäftsschädigend.

Mit Ravenpack hat sich nun ein weiterer Anbieter auf die Fahnen geschrieben, Ordnung in das Datenchaos seiner Kunden zu bringen. Das Content-Management-System Ravenspace regelt dabei nicht nur die ins Web gerichteten Aktivitäten eines Unternehmens: Ähnlich wie die Produkte der Konkurrenz, beispielsweise Vignettes "Story Server", strukturiert die Plattform auch die Generierung, Pflege und Bereitstellung von Inhalten im Intranet.

Dabei verfolgt das Mitte vergangenen Jahres gegründete Unternehmen den Ansatz, sämtliche Daten wie User-Informationen, Content oder logische Verknüpfungen in kleine, mit Seriennummern versehene Objekte zu zerlegen, die je nach Profil und Zugangsberechtigung des Anwenders zu einer personalisierten Website zusammengefügt werden. Ein "Central Decision Module" (CDM) führt die verschiedenen Datenquellen zusammen, ohne dass für diese Verknüpfungen Hyperlinks notwendig sind. Der Anbieter verspricht, Anfragen deutlich schneller bearbeiten zu können, als dies mit Link-basierten Systemen möglich ist.

Die vollständig in Java programmierte Software besteht aus mehreren Komponenten, die über verschlüsselte Kommunikations-Schnittstellen miteinander verbunden sind. Damit soll das System vor unbefugten Zugriffen geschützt werden. Nachdem über den Web-Server eine Verbindung aufgebaut und ein Abruf gestartet wurde, kappt das nachgeschaltete "Web Security Interface" den Anschluss, der Nutzer landet unbemerkt in einer Warteschleife. Ein "Request-Dispatcher" generiert eine Anfrage, die er an das "Business Operating System" weiterleitet. Nach der Bearbeitung durch die verschiedenen Module formt ein Page Composer die freigegebenen Inhalte zu einer Website im XML-Format und reicht diese an den Benutzer weiter. Für diese Übergabe baut der Web-Server die getrennte Verbindung wieder auf.

Die Aufbereitung und Weitergabe von Informationen erfolgt im Kernstück der Plattform, dem CDM. Es verfügt über Schnittstellen zur Anbindung zusätzlicher Server und Suchmaschinen. Außerdem lassen sich über ein Gate auch betriebswirtschaftliche Anwendungen wie SAP-Systeme integrieren. Eine in drei Segmente unterteilte Datenbank hält ferner sämtliche Informationen wie Prozesslogik, Content und Nutzerdaten vor. Darüber hinaus können laut Hersteller Administratoren das System über eine integrierte Management-Konsole auch während des laufenden Betriebs verwalten. Ravenspace ist bereits verfügbar und wird an die spezifischen Anforderungen der Kunden angepasst.

Abb:Der verschlüsselte Datenaustausch zwischen den einzelnen Komponenten soll das System vor unbefugten Zugriffen schützen. Quelle: Ravenpack