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Internet kann Autohändler nicht ersetzen

06.03.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Vor wenigen Jahren noch glaubten Automobilhersteller, dass sich das Internet als Plattform für den Fahrzeugverkauf durchsetzen werde. Einige E-Business-Propheten gingen sogar davon aus, dass die Händler zumindest teilweise überflüssig werden könnten. Diese Prognose hat sich jedoch nicht bewahrheitet, wie eine Untersuchung des Beratungsunternehmens Mercer Management Consulting herausfand. Von den 50 Prozent der Kunden, die online Informationen zu Autos suchen, nutzen demnach nur drei Prozent das Internet für den eigentlichen Kauf des Wagens. Der Händler bleibe unersetzlich, weil er die Besichtigung des Autos sowie Probefahrten ermögliche, Gebrauchtwagen in Zahlung nehme und Neuwagen finanziere. Es habe sich zudem herausgestellt, dass die meisten Fahrzeuge normalerweise vom Hof des Händlers verkauft ("built-to-stock") und nicht nach den Wünschen des Kunden konfiguriert

würden ("built-to-order").

Auch die Online-Marktplätze brachten der Branche nicht die erwarteten Vorteile. Automobilhersteller hatten wegen der großen Preistransparenz Einsparungen im Einkauf von bis zu 4000 Euro pro Fahrzeug erhofft. Den Autoren der Studie zufolge sind jedoch nur Potenziale von 750 bis 800 Euro je Wagen realistisch. Mit bis zu 75 Prozent der Ausgaben könnten die Hersteller am meisten in den Bereichen Entwicklung, Logistik, Vertrieb, Fertigung und Administration einsparen. Im Einkauf hingegen ließen sich die Aufwendungen maximal um 25 Prozent reduzieren.

Nähere Informationen zu der Studie können Interessierte per E-Mail anfordern. (ka)