Der Personalbedarf in der Online-Branche ist hoch, vor allem Hochschulabsolventen sind in den Bereichen Projekt-Management, IT sowie Marketing und Vertrieb verstärkt gefragt. Der Bedarf an Auszubildenden mit fertigem Abschluss ist deutlich niedriger. Das geht aus einer Studie des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) in Kooperation mit der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation hervor, für die 240 Arbeitgeber befragt wurden. Drei Viertel der Befragten klagen über eine schwierige Nachwuchssuche.

Den Fachkräftemangel bezeichnet BVDW-Geschäftsführerin Tanja Feller als "Fußfessel der gesamten Branche". Diese müsse durch Aus- und Weiterbildungsangebote abgelegt werden. In ihren Augen sind qualifizierte Berufsanfänger darum die geheimen Gewinner auf dem Arbeitsmarkt. Dabei scheint die Art des Hochschulabschlusses keine entscheidende Rolle zu spielen. Bachelor, Master oder Diplom sind gleichermaßen willkommen. Wichtiger ist das Studienfach: Wirtschaftswissenschaftler werden am meisten gesucht, gefolgt von Absolventen aus Informatik- oder Technikstudiengängen. Philipp Riehm, Professor an der privaten Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation in Hamburg, ist der Ansicht, dass ein klassisches Wirtschaftsstudium nicht mehr angemessen für die Branche qualifiziert: "Wir erleben immer noch eine rasche Entwicklung der Geschäftsmodelle, die miteinander kombiniert und dadurch komplexer werden. Benötigt werden spezifisch ausgebildete Wirtschaftswissenschaftler, die sich im Studium in der nötigen Tiefe mit den Besonderheiten digitaler Geschäftsmodelle beschäftigt haben."

Neben Fachwissen legen die Arbeitgeber auf soziale, mentale und Umsetzungskompetenz Wert. Hoch im Kurs stehen auch Kenntnisse in Mobile Marketing, Social Media oder E-Commerce. 80 Prozent der Befragten erwarten schon von Berufsanfängern, dass sie im Rahmen von Praktika oder Studentenjobs Erfahrungen gesammelt haben. (am)