Auch Adobe will vom WWW-Trend profitieren

Internet-Autorensoftware Pagemill setzt auf WYSIWYG

26.01.1996

Pagemill ist neben der bisherigen Dokumenten-Management- Software "Acrobat" die zweite Autorensoftware aus dem Hause Adobe. Setzten die Softwerker bei Acrobat noch auf das eigenentwickelte PDF, steht Pagemill ganz im Zeichen der HTML-Entwicklung.

Strategisch will Adobe zunaechst beide Plattformen beruecksichtigen, wobei Acrobat in erster Linie fuer die Web-Entwicklung grosser Verlagshaeuser vorgesehen ist. Pagemill wird als Einstiegsprogramm kleinerer Web-Anbieter positioniert und ist fuer Apple Macintosh und Power Macintosh verfuegbar. Preise konnte die deutsche Adobe- Niederlassung bis dato nicht nennen. Eine 32-Bit-Version fuer Windows 95 ist geplant, genaue Erscheinungstermine stehen noch nicht fest. Grossen Web-Providern soll das angekuendigte "Sitemill" den Weg in die HTML-Welt ermoeglichen.

Fuer die Gestaltung von Web-Seiten mit Pagemill sind laut Hersteller keine Kenntnisse von HTML und deren Formatierungsinformationen erforderlich. Nach dem WYSIWYG- Verfahren (What you see is what you get) koennten auch HTML- Unkundige Web-Seiten entwerfen. HTML-Dokumente koennen groesstenteils per Mausklick zusammengestellt werden. Hypertext-Links - Verzweigungen zu anderen Web-Dokumenten oder Aufrufe von Unterprogrammen - muessen nicht umstaendlich in HTML geschrieben werden, sondern lassen sich durch Drag-and-drop-Funktionen einfuegen. Auf gleiche Weise unterstuetzt das Autorenwerkzeug die Entwicklung sogenannter Image-Maps. Ausfuellbare Formulare - beipielsweise fuer die Benutzerregistrierung oder Suchfunktionen - Text-Check-Boxen und Pop-up-Menues koennen ebenfalls mit visuellen Tools generiert werden.

Nach dem Lizenzabkommen zwischen Adobe und Sun werden neben "Java- Script" auch "Java-Applets" unterstuetzt - kleine Java-Programme, die auf der Web-Client-Seite ablaufen. Weiterhin plant Adobe, die Java-Technologie in alle Produkte und Anwendungs-Schnittstellen (APIs) zu integrieren.