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Interne IBM-Daten bleiben im Krebsprozess außen vor

13.10.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Im von verschiedenen Ex-Mitarbeitern angestrengten Krebsprozess gegen IBM (Computerwoche online berichtete) erlitten die Kläger im Vorfeld der Verhandlungen bereits eine erste Niederlage. Der zuständige Richter Robert Baines entschied in der vergangenen Woche, dass die von IBM geführte Datenbank "Coporate Mortality File" nicht als Beweismaterial zugelassen wird. Baines bezeichnete die Informationen als für das Verfahren "irrelevant". IBM hatte in der Datenbank Informationen über rund 30.000 Angestellte und Rentner verwaltet, die zwischen 1969 und 2000 verstarben.

Der Bostoner Professor Richard Clapp hatte bei einer Analyse dieser Daten ermittelt, dass es bei IBM-Angestellten eine höhere Krebsrate gebe als beim Durchschnitt der Bevölkerung. Der Wissenschaftler schloss daraus, Big Blue "müsse gewusst haben" dass eine Tätigkeit in seinen Fabriken ein erhöhtes Krebsrisiko darstelle. IBM tat dies als "Junk Science" (Forschungsmüll) ab. Die Mitarbeiter des Konzerns seien generell jünger und gesunder als der Durchschnitt und erkrankten daher seltener an beispielsweise Diabetes oder Herzleiden. Nur deswegen tauche Krebs häufiger als Todesursache auf. (tc)