Vorurteil 7: Internationale Anbieter bieten weltweite Verträge.
"Im Hardwarebereich gibt es kaum einen wirklich internationalen Anbieter - jedenfalls nicht für Mittelständler", hat Ostermeyer festgestellt. Wenn man nach einem internationalen Angebot frage, bekomme schon mal die arrogante Antwort: Sie setzen nicht einmal fünf Millionen im Jahr um? Da machen wir sowieso keinen Rahmenvertrag.
Außerdem verstehen einige Anbieter unter einem Rahmenvertrag augenscheinlich etwas anderes als der Kunde. "Beispielsweise lässt sich mit Dell in Deutschland gut verhandeln", plaudert der GfK-Manager aus dem Nähkästchen, "aber versuchen Sie dann mal, denselben Preis für Großbritannien oder die USA zu bekommen! Das können Sie vergessen." Ein Gruppen-Rahmenvertrag bedeute bei Dell eben nicht, dass der Kunde einen international unschlagbaren Bestpreis oder gute Discounts bekomme: "Es werden Ihnen nur Preise zugesichert, von denen Sie sicher sein können, dass sie in keinem Land überschritten werden. So stelle ich mir das als Kunde nicht vor!"
Ähnliche Erfahrung hat Ochs bei Villeroy & Boch gemacht. Doch der IT-Manager mag sich darüber nicht grämen: "Man muss sich einfach fragen, welchen Abbruch es der Standardisierung tut, wenn man in Schweden mit Dell-PCs arbeitet, in Italien und Mexiko aber mit HP-Maschinen." Letztlich gehe es nur darum, dass die Software-Layer standardisiert seien: "Welche Büchse darunter ist, interessiert mich nicht."