Internationalisierung - Theorie und Praxis

26.07.2006
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Vorurteil 3: Eigentlich bringt Standardisierung nichts.

Rainer Ostermeyer, CIO der GfK Group (Gesellschaft für Konsumforschung) und Managing Director des internen Dienstleisters GfK Data Services GmbH, Nürnberg.
Rainer Ostermeyer, CIO der GfK Group (Gesellschaft für Konsumforschung) und Managing Director des internen Dienstleisters GfK Data Services GmbH, Nürnberg.

Genauso falsch ist der Umkehrschluss, dass eine Vereinheitlichung der Systeme unnötig sei. Ochs kann das nur bestätigen. In der Vergangenheit habe Villeroy & Boch neue Konzerntöchter relativ lange auf der eigenen Software gelassen. Aber das habe dem Business geschadet: "Wir mussten viel mehr Supportaufwand treiben, konnten logistische Abläufe nicht wie gewünscht unterstützen und bekamen Stammdatenprobleme." Bei der im Januar erfolgten Übernahme eines mexikanischen Unternehmens verfuhr der Porzellan- und Keramikwaren-Hersteller deshalb anders: "Wir haben diesmal gesagt: Innerhalb von anderthalb Jahren muss der Konzern auf unserer Standardlösung, also SAP, sein."

"Es geht um Lizenzgebühren und Know-how", ergänzte Vor: "Wir haben um die 20 ERP-Systeme in Europa, einige davon fallen demnächst aus der Wartung und müssen migriert werden. Das ist umso schwieriger als sie - sagen wir mal - intensiv gecustomized wurden."