Vorurteil 3: Eigentlich bringt Standardisierung nichts.
Genauso falsch ist der Umkehrschluss, dass eine Vereinheitlichung der Systeme unnötig sei. Ochs kann das nur bestätigen. In der Vergangenheit habe Villeroy & Boch neue Konzerntöchter relativ lange auf der eigenen Software gelassen. Aber das habe dem Business geschadet: "Wir mussten viel mehr Supportaufwand treiben, konnten logistische Abläufe nicht wie gewünscht unterstützen und bekamen Stammdatenprobleme." Bei der im Januar erfolgten Übernahme eines mexikanischen Unternehmens verfuhr der Porzellan- und Keramikwaren-Hersteller deshalb anders: "Wir haben diesmal gesagt: Innerhalb von anderthalb Jahren muss der Konzern auf unserer Standardlösung, also SAP, sein."
"Es geht um Lizenzgebühren und Know-how", ergänzte Vor: "Wir haben um die 20 ERP-Systeme in Europa, einige davon fallen demnächst aus der Wartung und müssen migriert werden. Das ist umso schwieriger als sie - sagen wir mal - intensiv gecustomized wurden."