Deutsche Anwender zurückhaltend, aber:

Interesse an OSITOP-Initiative wächst

28.08.1987

FRANKFURT (CW) - Im Vorfeld der ersten Generalversammlung der europäischen OSITOP-User-Group am 19. September in Paris bekundeten jetzt in Frankfurt 34 DV-Verantwortliche aus 28 Unternehmen des Dienstleistungssektors Interesse an der europaweit organisierten Anwender-Initiative. Nicht mitgezählt sind die Hoechst AG, als gastgebendes Unternehmen, und das deutsche Substeering-Komitee.

Bisher hatten sich nur zwei bundesdeutsche Anwender der Initiative angeschlossen, europaweit sind es jedoch bereits 77, die als potentielle Mitglieder der Gruppe zu bewerten sind (vergleiche CW Nr. 25/87, Seite 18, und CW Nr. 30/87, Seite 6).

Die Frankfurter Veranstaltung machte deutlich, daß die deutschen Anwender zwar im Zuge der Dezentralisierung die Notwendigkeit von Vernetzung und damit von entsprechender herstellerübergreifender Standardisierung sehen, aber dennoch aufgrund der häufig homogenen Infrastruktur vornehmlich in den mittleren Unternehmen die Notwendigkeit eines persönlichen Engagements bezweifeln. Die beiden häufig gestellten Fragen "Was bringt mir das?" und "Was bringt die Teilnahme an OSITOP dem eigenen Unternehmen?", blieben für den Kreis derer, die in einer Herstellerwelt leben, offen, resümiert ein Teilnehmer.

Die Zurückhaltung der Deutschen sei aber wohl auch aus einer Mentalität des "Erst-einmal-Abwartens" zu erklären, einer Unsicherheit auf internationalem Parkett und der Tatsache, daß naturgemäß in Paris schwerpunktmäßig auf die spezifisch französischen Gegebenheiten eingegangen werde.

Eingeladen waren zu der Mitglieder-Rekrutierungsveranstaltung große und mittlere Unternehmen "quer durch den Garten" des Dienstleistungssektors - also in erster Linie Banken, und Versicherungen, und zwar über den Rahmen der Bundesrepublik hinaus auch aus Österreich.