"Trockenkurs" für Piloten:

Interdata-Minis simulieren Tornado

10.11.1978

MÜNCHEN (pi) - Tornado - oder auch MRCA (Multi-Role Combat Aircraft) - heißt das Kampfflugzeug der achtziger Jahre. Hergestellt und beschafft wird das komplexe Waffensystem mit schwenkbaren Flügeln von Großbritannien, Italien und der Bundesrepublik. Jede einzelne Funktion dieses Kampfflugzeuges muß für eine lückenlose Ausbildung der Piloten in Simulatoren nachgebildet werden können. Hierfür entwickeln die englischen Firmen Redi fon und Singer-Link im Auftrag der Royal Airforce gemeinsam einen Flugsimulator. Für die zu entwickelnden Anwendungsprogramme wurde die Programmiersprache Coral 66 zur Bedingung gemacht.

Interdata - mit jahrelanger Erfahrung auf dem Simulationssektor (F-111 Radar Simulator, C-130 Flug Simulator, B-52 Park Task Trainer, Space Shuttle System Mission und Procedures Simulator, Spacelab Simulator) - hat mit dem 32 Bit-Minicomputersystem 8/32 und dem mehrfach erprobten Coral-Compiler die technologischen Anforderungen erfüllt und erhielt den Zuschlag als Hardware-Lieferant.

Der von Redifon entwickelte Dreiachsenbewegungssimulator (Hoch-, Quer- und Längsachse) und der Simulator zur Steuerung und Koordination aller Überwachungsfunktionen im Cockpit des Tornados werden von zwei 8/32-Minis gesteuert. Der von Singer-Link entwickelte Projektanteil - Simulation der gesamten Bordelektronik, der Steuerung des elektronischen Waffensystems und die Radarsimulation (Simulation der Rückstrahlungseigenschaften der Erdoberfläche) - wird von vier weiteren Interdata-Rechnern 8/32 übernommen.

Alle sechs Rechnersysteme arbeiten im Verbund und sind durch Prozessor-zu-Prozessor-Interfaces und einen "Shared Memory" gekoppelt. Der Anwendung entsprechend große Massenspeichereinheiten vervollständigen das Gesamtsystem. Das komplette Simulationssystem wird in einen transportablen Container eingebaut.