Allianz in der Textilbranche, Umsatzeinbußen in Nordamerika

Intentia macht Mode mit CAT und Perform

03.12.1999
MÜNCHEN (CW) - Der schwedische Anbieter von Unternehmenssoftware Intentia will seine Präsenz in der hiesigen Textilindustrie ausbauen. Die jetzt vereinbarte Kooperation mit dem Sofwarehaus CAT GmbH, Salzbergen, sowie die zehnprozentige Beteiligung an der Perform GmbH, Berlin, sollen helfen, Intentias AS/400-basierte Branchenlösung "Movex Fashion" besser zu positionieren.

Die Abmachungen sehen vor, daß Perform und CAT künftig zusätzlich zu ihren eigenen, eher in kleinen und mittelständischen Unternehmen anzutreffenden Lösungen nun auch Intentias Branchenpaket vertreiben. Intentia seinerseits ist vor allem an dem Know-how seiner Partner interessiert. So wollen die Schweden beim Projektgeschäft mit Movex Fashion die beiden Spezialisten als Subunternehmen und Berater an Bord holen.

Als offizieller Grund für die Minderheitsbeteiligung an Perform hieß es bei Intentia, daß man dem Berliner Softwarehaus bei der Vermarktung und Weiterentwicklung seiner AS/400-basierten Branchenlösung "Perdress" helfen wolle. Dieser fehlt es an internationalem Support sowie landesspezifischen Versionen. Michael Grosse, Geschäftsführer bei Perform, ließ sich mit den Worten zitieren, daß Intentia durch die Consultants seines Unternehmens erheblich an Projektkapazitäten gewinne.

Die Schweden ihrerseits müssen neben dem Aufbau einer schlagkräftigen Consulting-Truppe Lücken im Portfolio schließen. So ist ihre betriebswirtschaftliche Standardsoftware "Movex", und damit auch Movex Fashion, hierzulande derzeit nur für die AS/400-Platform erhältlich. Jetzt wurden die Versionen für IBM AIX 4.3.3 und Windows NT vorgestellt. Zudem ist für das kommende Jahr die Java-basierte Ausgabe "Movex 11 Nextgen" angekündigt.

Auch fällt es dem Hersteller schwer, sich auf dem nordamerikanischen Markt gegen Hersteller wie SAP und Baan zu behaupten. So meldete das "Wall Street Journal", daß Intentia seine Nettoumsätze im dritten Quartal in Übersee um 52 Prozent auf 122 Millionen Kronen (rund 14,6 Millionen Dollar) steigern konnte, im Lizenzgeschäft jedoch einen Rückgang um 45 Prozent auf 39 Millionen Kronen (rund 4,6 Millionen Dollar) einstecken mußte. Der Gesamtumsatz stieg weltweit um 29 Prozent auf 643 Millionen Kronen (rund 77,1 Millionen Dollar), unter dem Strich blieben aber 116 Millionen Kronen (rund 13,9 Millionen Dollar) Verlust übrig. Als Ursache für das schlechte Geschäft in Nordamerika bezeichnete Fredrik Lithell, Analyst bei der Carnegie Group in Stockholm, den Umstand, daß Intentia zu spät die eigene Position durch Kooperationen gestärkt habe. Dadurch litten die Umsätze unter den Einsparungen aufgrund der Jahr-2000-Umstellung in den US-Unternehmen.