Hohe Preise für Xeon-CPUs erwartet

Intels neuer CEO Craig Barrett schielt auf den Netzwerkmarkt

22.05.1998

Das Engagement des Chipgiganten im Netzwerkmarkt ist nicht neu. Bereits im Februar und März 1998 hatte der Hersteller mit einer ganzen Reihe neuer Produkte die Bemühungen in diesem Segment intensiviert. Barrett bekräftigte kurz vor seiner Bestellung zum Nachfolger des scheidenden CEOs Andy Grove am 20. April noch einmal die Ambitionen des Unternehmens.

Gegenwärtig existierten weltweit etwa 150 bis 200 Millionen vernetzte Computer, so Barrett. Diese Zahl werde innerhalb der nächsten zehn Jahre auf eine Milliarde steigen. Absatzmöglichkeiten entstünden in diesem Zusammenhang nicht nur in großen Unternehmen, sondern vor allem auch in kleineren Betrieben.

Zur kurzfristigen Gewinnsteigerung sollen Intel offenbar zunächst die jüngst angekündigten High-end-Prozessoren der "Xeon"-Linie dienen. Wie Insider erfahren haben, werden die für Workstations und Server konzipierten CPUs mehr als fünfmal so teuer sein wie gegenwärtig erhältliche Produkte. So müßten Hardwarehersteller etwa für einen Pentium-II-Xeon-Chip mit 450 Megahertz und 2 MB Level-2-Cache deutlich mehr als 4000 Dollar auf den Tisch legen. Intel rechtfertigt die Preise mit erhöhten Produktionskosten. Analysten wie Nathan Brookwood von Dataquest sehen darin eher das Bemühen des Herstellers, die zuletzt enttäuschenden Gewinne und Umsatzzahlen wieder in die Höhe zu treiben.