Issue-Management bei Bertelsmann

Intelligenter Informationsfilter

01.02.2002
Um Themen, die die Öffentlichkeit bewegen, schnell erkennen zu können, hat Bertelsmann bei der Einführung eines Issue-Management-Systems ein Tool zum Filtern von Informationen entwickelt. Von Christian Seidenabel*

Auf negative Unternehmensschlagzeilen reagiert die Öffentlichkeit sensibel und schnell. Je früher ein Unternehmen die potenziellen Themen ("Issues") erkennt, und je systematischer es diese bearbeitet, desto eher kann es schadlos aus einer kritischen Situation herauskommen.

Die Bertelsmann AG hat im Rahmen einer Issue-Management-Einführung ein Tool implementiert, das in der Lage ist, intelligent Informationen zu filtern und definierte Prozesse abzubilden, die zur systematischen Behandlung der Issues notwendig sind. Das System wurde von Bertelsmann Mediasystems entwickelt, da es kein Produkt am Markt gab, das die kompletten Prozesse der Bertelsmann-Kommunikation abgebildet hätte.

Die Basis des Systems bildet eine Internet-Plattform, die verschiedene News-Feeds von Nachrichtenagenturen und Content-Syndikatoren sowie aus dem Internet aufnimmt. Die Plattform analysiert die Informationen über Boolesche Filter und eine Klassifikationssoftware. Zu den verschiedenen Issues lassen sich Filter generieren, die aus der Datenflut die thematisch relevanten Informationen selektieren. Gibt es zu einem Thema ungewöhnliche Häufungen, kann das System automatisch einen Alarm per E-Mail oder SMS verschicken. So lassen sich ohne großen Personenaufwand eine Vielzahl von Themen beobachten.

Die ausgefilterten Informationen können mit eigenen Dokumenten erweitert werden. Über einen PDA (Personal Digital Assistant) lassen sich die Daten auch mobil abrufen. Den Bertelsmann-Führungskräften steht das System weltweit als zentrale Plattform der Unternehmenskommunikation zur Verfügung. (js)

*Christian Seidenabel ist Corporate Issues Manager bei der Bertelsmann AG in Gütersloh.