Carrier drängen auf verbesserte Kompatibilität der Geräte

Intelligente Netze profitieren von Deregulierung der TK-Märkte

09.12.1998
LONDON (CW) - Um sich im deregulierten TK-Markt zu profilieren, setzen Telecom-Anbieter und Dienstleister immer mehr auf intelligente Netze (IN). Entsprechend prognostizieren die Marktforscher einen Boom des europäischen IN-Marktes.

Der IN-Europamarkt soll bis 2004 auf rund 26,6 Milliarden Dollar anwachsen, so die Kalkulation des Marktforschungsinstituts Frost & Sullivan, London, in seiner Studie "Der europäische Markt für intelligente Netze". Ausgehend von einem Marktvolumen in Höhe von 6,55 Milliarden Mark im Jahr 1997 ergibt sich eine Wachstumsrate von etwas über 22 Prozent. Der positiven Entwicklung der intelligenten Netze kommen dabei laut Bertrand Fourtanier, Industry Analyst bei Frost & Sullivan, zwei Haupttrends entgegen: "Der Unterschied zwischen festen und mobilen und zugleich auch zwischen Telecom- und Datennetzen verschwindet zusehends."

Eine dominierende Rolle bescheinigen die Forscher bei dieser Entwicklung dem weitgehend deregulierten britischen Markt. Frankreich, Deutschland und Skandinavien rangieren auf den weiteren Plätzen. Diese Reihenfolge könnte sich jedoch durchaus ändern, wenn andere Länder mit der Deregulierung nachziehen und kurz- beziehungsweise mittelfristig starke Zuwächse erleben.

Technologisch fällt vor allem die wachsende Verbreitung offener Systeme ins Gewicht. Viele der heute in Europa verbreiteten IN-Plattformen bestehen aus proprietären Lösungen. Deshalb fordern die Servcie-Anbieter mit immer mehr Nachdruck eine IN-Standardisierung. Sie soll die Kompatibilität der Netze gewährleisten und Herstellerabhängigkeit verringern. Der Übergang zu offenen Systemen läuft im Endeffekt auf die Anerkennung von Unix als Industrienorm hinaus.