Neue CPU-Generation

Intel Xeon E7-4890 v2 im ersten Test

02.04.2014
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Analyse: Rechenleistung

Der 15-Core-Prozessor Xeon E5-4890 v2 mit 2,8 GHz Basistaktung arbeitet bei Auslastung aller Kerne via Turbo 2.0 kurzfristig mit bis zu 3,2 GHz - solange der Workload im TDP-Rahmen bleibt. Damit rechnet der Xeon E7-4890 v2 bei einem Integer-Workload wie der RSA-Verschlüsselung mit openSSL, der überwiegend im Cache der Prozessoren gehalten wird, rund 2,1 bis 2,3 mal schneller als der Vorgänger Xeon E7-4870 mit 10 Cores und 2,4 GHz Grundtaktfrequenz. Die gut doppelt so hohe Performance setzt sich aus der höheren Kernanzahl, schnelleren Taktfrequenz und den Architekturverbesserungen zusammen.

Bei ebenfalls in den Cache passenden Floating-Point-Workloads ohne SSE/AVX-Optimierung wie CINEBENCH R15 ziehen die vier Xeon E7-4890 v2 mit insgesamt 120 Threads dem Xeon-E7-4870-Quartett (80 Threads) ebenfalls um den Faktor 2,1 davon.

Szenarien mit hohem Speicherbedarf

Beim Java-Workload von SPECpower, wo multiple JVMs parallel arbeiten und bereits verstärkt Arbeitsspeicher benötigt wird, sind die vier Xeon E7-4890 v2 mit 3.819.726 ssj_ops 87 Prozent schneller als die Vorgängermodelle Xeon E7-4870. Beim Xeon-E7-v2-System arbeitet der Speicher im schnellen "Performance Mode" und agiert wie DDR3-2667. Im sogenannten "Lock-step Mode" mit 1600 MT/s ist das Xeon E7-4890-v2-Quartett immer noch 68 Prozent schneller.

Speicher satt: Die 4-Sockel-Plattform "Brickland" mit vier Xeon E7-4890 v2 kann auf 32 Speicher-Channels zurückgreifen.
Speicher satt: Die 4-Sockel-Plattform "Brickland" mit vier Xeon E7-4890 v2 kann auf 32 Speicher-Channels zurückgreifen.

Die Leistungsfähigkeit der Prozessoren bei sehr speicherintensiven Workloads zeigt die Benchmark-Suite SPEC CPU2006. Hier holen die Hersteller durch entsprechende Compiler-Settings das maximale Leistungsvermögen aus ihren Systemen heraus. Bei SPECint_rate_2006 wird die Leistung der Prozessoren bei Ganzzahlenberechnungen ermittelt. Vier Intel Xeon E7-4890 v2 sind hier 97 Prozent schneller als vier Xeon E7-4870. Gegenüber vier Xeon X7560 ziehen die neuen CPUs sogar um den Faktor 2,7 davon. Auch AMDs Opteron 6386 SE sieht hier kein Land: Das Intel-Quartett ist um den Faktor 1,9 schneller

Ähnlich sieht es bei den noch speicherintensiveren Fließkommaberechnungen über SPECfp_rate_2006 aus. Vier Xeon E7-4890 v2 ziehen ihren 4870er Vorgänger um den Faktor 2,2 davon. Die noch älteren Xeon X7560 werden um das 2,8-fache abgehängt.