900 Entlassungen gelten als sicher:

Intel will sich gesundschrumpfen

01.03.1985

SAN FRANCISCO (CW) - Der kalifornische Halbleiterhersteller Intel wird 900 Mitarbeitern die Kündigung schicken. Dies ist das Resultat eines nachlassenden Absatzes bei Chips und Bauelementen.

Intel wird zwei kleinere Werke in Kalifornien stillegen sowie in Arizona und Oregon die Produktion herunterfahren. Weiterhin soll in zwei Hauptwerken für 15 Wochen nur an vier Tagen in der Woche gearbeitet werden. Die Entlassungen, sie betreffen 3,5 Prozent der Belegschaft, sind die ersten seit zehn Jahren.

Bislang konnte das Unternehmen, an dem IBM mit rund 22 Prozent beteiligt ist, sogenannte Freisetzungen durch Umstrukturierungen immer wieder vermeiden. Zuletzt hatte Intel 1974 etwa 800 Leute entlassen. Als 1982 für Intel die Geschäfte schlechter wurden, reagierte das Management mit Gehaltskürzungen, und es wurden keine zusätzlichen Leute eingestellt.

Für das erste Quartal 1985 erwartet Intel nach Meinung von Analysten einen Gewinn zwischen 20,9 und 22 Millionen Dollar. Das entspräche einem Minus von 56 bis 58 Prozent gegenüber dem Korrespondenzzeitraum des Vorjahres.

Ironischerweise, schreibt die Financial Times, hat das Mikrocomputer-Top-Modell PC-AT von IBM viel mit den Problemen Intels zu tun. "Unser neuester Chip hat für eine Schockwelle in der Industrie gesorgt", erklärte Intel-Chairman Dr. Gordon Moore. So sei das bisherige hohe Auftragsvolumen für den Standard-Chip 8086 immer mehr zurückgegangen, dagegen habe die Ordertätigkeit für den jüngsten Intel-Chip nur sehr langsam zugenommen.