Chipgigant schließt in Sachen 802.16a Entwicklungspartnerschaft mit Alvarion

Intel will letzte Meile per Funk erobern

01.08.2003
SANTA CLARA (IDG) - Noch existiert der IEEE-Standard 802.16a nur auf dem Papier, da schmieden die Hersteller schon erste Allianzen, um für den Zukunftsmarkt vorbereitet zu sein. So will etwa Intel gemeinsam mit Alvarion Produkte für diesen breitbandigen Funkstandard entwickeln.

Mit der erst im Januar verabschiedeten Spezifikation 802.16a verbinden zahlreiche IT-Hersteller große Hoffnungen: Die breitbandige Funktechnik mit 70 Mbit/s soll klassische Übertragungsverfahren wie Kabelfernsehen oder DSL auf der letzten Meile als Access-Medium ablösen. Dabei sehen die Protagonisten des Standards 802.16a, der auch als "Wimax" bekannt ist, dieses Funkverfahren als logische Ergänzung der heutigen WLANs gemäß 802.11 a, b und g in der Fläche.

Eine der treibenden Kräfte hinter dieser Funktechnik ist Intel, das Wimax-Chips produzieren will. Um die Entwicklung von Wimax-Endgeräten, mit denen Branchenkenner im zweiten Halbjahr 2004 rechnen, zu forcieren, ging der Chipgigant jetzt eine Partnerschaft mit der israelischen Alvarion ein. Im Zuge dieser nicht exklusiven Vereinbarung wollen die beiden Unternehmen Produkte entwickeln, die eine Reichweite von bis zu 30 Meilen haben und mit Übertragungsgeschwindigkeiten von maximal 70 Mbit/s aufwarten.

Ob sich Wimax jedoch in Ländern wie Deutschland mit seinen vielen Ballungszentren durchsetzen wird, steht noch in den Sternen. Wenn das Funkverfahren Mitte 2004 serienreif ist, trifft es hierzulande auf einen Markt, in dem geschwindigkeitshungrige Surfer in den Städten bereits per DSL oder TV-Kabel surfen. Ferner ist noch offen, ob sich die Technik angesichts von Preisen zwischen 10000 und 20000 Dollar für einen Wimax-Access-Point auf dem flachen Land rechnet. Günstiger erscheinen hier die Voraussetzungen in Flächenstaaten wie den USA, die außerhalb der Ballungszentren lediglich über DSL-untaugliche Telefonkupferkabel verfügen. (hi)