Konjunkturunabhängiger Markt für Mikroprozessoren:

Intel will auf explosives Wachstum verzichten

19.10.1977

DÜSSELDORF (pi) - Die US-amerikanische Intel Corp. hat sieh für die nächsten Jahre ein "sinnvolles, profitables" Wachstum vorgenommen. Bei geschätzten jährlichen Wachstumsraten des Mikrocomputermarktes von mehr als 50 Prozent will das erst 1968 gegründete Unternehmen nach einem Umsatz von 226 (137) Millionen US-Dollar und einem Reingewinn von 25 Millionen Dollar im Jahre 1976 im laufenden Jahr auf 300 und 1980 auf 500 Millionen Dollar kommen. "Nur bei nicht übermäßigem Wachstum", so erklärte Geschäftsführer Peter Weber auf der Interkama in Düsseldorf, seien die Investitionen in neue Entwicklungen gewährleistet. So will die Gesellschaft 1977 allein 30 (21) Millionen Dollar in Forschung und Entwicklung investieren, das sind 10 Prozent des Umsatzes "eine in Europa nur selten erreichte Höhe". Weber rechnet damit, daß für Mikroprozessoren mittelfristig ein konjunkturunabhängiger Innovationsmarkt zur Verfügung steht. Immer mehr Geräte und Maschinen würden innerhalb kurzer Zeit mit Mikroprozessoren ausgerüstet sein müssen um den Anforderungen zu genügen. Es sei realistisch anzunehmen, daß 1980 etwa 60 Millionen Mikrocomputer weltweit installiert seien und sieh die Zuwachsrate dann noch vergrößere.

Das Unternehmen, das auch in der Bundesrepublik Deutschland über eine Reihe von Geschäftsstellen und Distributoren verfügt, verkauft etwa zwei Drittel der Mikrocomputer in industrielle Steuerungen sowie Test-Systeme und Instrumentation. Die Datenfernverarbeitung folgt mit knapp 20 Prozent und medizinische Systeme mit 5 Prozent bis 8 Prozent: Speziell in der Datenverarbeitung und Büroorganisation erwartet Intel noch ein großes Marktpotential.