Intel verspricht eine Milliarde Dollar für Entwicklungsländer

02.05.2006
Nach AMD und Nicholas Negroponte will nun auch Intel dafür sorgen, dass Entwicklungsländer besseren Zugang zu Technologie und Bildungsressourcen erhalten.

Dafür will der in leichte Schieflage geratene Konzern (siehe "Intel-Chef Otellini kündigt massive Restrukturierung an") in den kommenden fünf Jahren eine Milliarde Dollar investieren. Das Programm "World Ahead" soll bereits existierende mit neuen Aktivitäten bündeln und Menschen in Entwicklungsländern den Zugang zu Computern und Internet erleichtern.

Natürlich tun Unternehmen so etwas nicht aus purer Wohltätigkeit. "Wir sehen das klar als gut für die Welt und für Intel", sagte Konzernchef Paul Otellini. "Das zahlt sich auch kommerziell solide aus." Der Intel-Chef diskutiert World Ahead in dieser Woche auf dem World Congress on Information Technology in Austin, Texas.

Die Initiative hat drei primäre Ziele: preiswerte Computer zu entwickeln, die sich an den Anforderungen von Entwicklungsländern orientieren, breitbandige Internet-Zugänge flächendeckender zu machen (unter anderem mittels der neuen Funktechnik WiMAX) sowie Lehrer/Dozenten und Schüler/Studenten im Umgang mit Informationstechnik zu trainieren.

Intel setzt bei seinem Vorhaben verständlicherweise auf "vollwertige" Rechner mit Festplatte und leistungsfähigem Prozessor. Entsprechende Designs könnten ab einem Preis von 300 Dollar produziert werden. Einen Prototyp für den indischen Markt hatte der Konzern bereits im März dieses Jahres vorgestellt.

Das vom früheren MIT-Wissenschaftler Nick Negroponte getriebene Projekt "One Laptop Per Child" setzt dagegen auf ein deutlich preiswerteres Design mit Flash-Speicher und relativ schwachbrüstiger CPU vom Intel-Rivalen Advanced Micro Devices (AMD). Etwas teurer als dieses 100-Dollar-Notebook ist das "PIC"-Referenzdesign ("Personal Internet Computer"), das AMD im Rahmen seiner Initiative "50x15" entwickelt hat. 180 Dollar soll dieses Gerät kosten, das dazu beitragen soll, bis zum Jahr 2015 die Hälfte der Weltbevölkerung ans Netz zu bringen.

Intel will im Rahmen von World Ahead 100.000 PCs für Klassenräume in Entwicklungsländern stiften. Bislang gab das Unternehmen laut Otellini jährlich bereits um die 100 Millionen Dollar für Bildungsprogramme aus. Es hat auch bereits drei Millionen Lehrer im Umgang mit Computertechnik geschult, im Rahmen von World Ahead sollen nochmals zehn Millionen dazukommen. (tc)