Intel unterstützt akademische Gründer

25.05.2005
Chiphersteller will Studenten zu Unternehmern machen.

"Wir wollen mehr junge Menschen motivieren, andere und weniger konventionelle Karrierewege zu wählen", erklärte Christian Morales, Vice President Sales and Marketing und Co-General Manager von Intel Europa, zur neu ins Leben gerufenen Intel-Initiative. Der Chiphersteller stellte in Danzig das Programm "Gründung eines Technologieunternehmens - Theorie und Praxis" vor. Studierende aus technischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen sollen schon während ihrer akademischen Ausbildung darin unterstützt werden, auch über eine Firmengründung nachzudenken. Heute stehe dagegen mehr die Vorbereitung auf das Angestelltenverhältnis im Vordergrund. "Wer ein Unternehmen gründet, braucht vor allem Mut zum Risiko", und das schrecke viele ab, vermutet der Intel-Mann. Die Euphorie Ende der 90er Jahre und die große Pleitewelle der Dotcom-Ära trugen ebenfalls zur momentanen Zurückhaltung bei. Morales widersprach auch gängigen Vorurteilen, denen besonders technisch Ausgebildete aufsitzen, dass ein MBA nötig sei, um erfolgreich zu sein: "MBA-Absolventen sind nicht immer diejenigen, die zukunftsträchtige Unternehmen gründen."

Universitäten können sich einklinken

Das Programm wurde im Rahmen des zehnten akademischen Forums der Initiative "Intel Innovation in Education" vorgestellt. Intel engagiert sich schon länger für die IT-Aus- und Weiterbildung von Lehrern und Schülern sowie die Forschung und Entwicklung neuer Technologien an Universitäten.

Das neue Programm für angehende Unternehmensgründer stellt Universitätsprofessoren Lehrpläne, Übungen und Hilfsmittel zur Verfügung. Diese sollen als Multiplikatoren Studierenden technischer Studiengänge Grundlagen der Unternehmensgründung und -führung vermitteln. Ein weiteres Ziel des Programms ist es, Akademiker zu ermutigen, auch interdisziplinäre Ideen zu entwickeln.

"Spitzentechnologie sowie geistiges Eigentum sind die Motoren für das wirtschaftliche Wachstum im 21. Jahrhundert", erläuterte Morales.

Das neue Programm wurde vom Lester Center for Entrepreneurship and Innovation der Haas School of Business an der University of California in Berkeley entwickelt. Im Mittelpunkt steht ein Ausbildungsprogramm für die Dozenten. So werden Professoren angeleitet, wie sie den Lehrplan des Lester Center nutzen können. Bestandteile des Programms sind unter anderem Business-Plan-Wettbewerbe, Zugang zu Forschungslabors und Gründerzentren sowie weitere Komponenten für die Ausbildung von Existenzgründern und die Unternehmensgestaltung. Jerome Engel, Executive Director des Lester Center, betont vor allem die Vorteile eines großen Netzwerks, in das sich die Universitäten einklinken können und von dem alle Seiten profitieren. Aus seiner Erfahrung in Berkeley weiß er, dass es durchschnittlich die Hälfte der angehenden Gründer auch wirklich schafft, sich erfolgreich am Markt zu etablieren. Vielleicht lässt sich die Quote mit dem neuen Programm noch steigern. (iw)