Web

Intel und Broadcom begraben das Kriegsbeil

11.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Chiphersteller Intel und Broadcom haben sich darauf geeinigt, sämtliche ihrer seit drei Jahren laufenden Patentrechtsstreitigkeiten außergerichtlich beizulegen. Wie die beiden Unternehmen nun bekannt gaben, zahlt Broadcom dabei insgesamt 60 Millionen Dollar an seinen Konkurrenten. Das in Irvine, Kalifornien, ansässige Unternehmen will die Summe in zwei gleichen Raten im dritten und vierten Quartal an Intel überweisen, die dabei auftretenden Kosten werden bereits im Ende Juni abgelaufenen Dreimonatszeitraum ausgewiesen.

Gleichzeitig schlossen die Companies eine gegenseitige Lizenzvereinbarung ab. Diese erlaubt es Intel und Broadcom, fast alle bis 2008 patentierten Technologien des anderen kostenlos zu nutzen. Die Unternehmen können damit neue Produkte auf den Markt bringen, ohne langwierige und teuere Patentrechtsklagen fürchten zu müssen, erklärte ein Broadcom-Sprecher.

Die beiden Unternehmen hatten sich in den vergangenen drei Jahren regelmäßig vor Gericht getroffen: Dabei warf der Chipriese Broadcom vor, es habe in bis zu fünf Fällen unerlaubterweise Intel-Technik nachgebaut und Industriespionage durch die Abwerbung von Mitarbeitern betrieben. Broadcom konterte daraufhin mit einer Gegenklage. Dabei wurde Intel nun beschuldigt, für einige seiner Netzwerkprodukte illegal Broadcom-Technologien verwendet zu haben. In den meisten Fällen gelang es den Streithähnen aber nicht, die Verletzung von Patenten nachzuweisen. (mb)