Trendwende in der Halbleiterindustrie?

Intel und AMD überraschen

23.10.1998

Chipgigant Intel gelang gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum eine neunprozentige Umsatzsteigerung von 6,2 auf 6,7 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn blieb allerdings mit knapp 1,6 Milliarden Dollar auf dem nahezu identischen Niveau wie im Vorjahr. Hier wirkten sich den Angaben zufolge innerbetriebliche Maßnahmen wie die Reduzierung der Beschäftigtenzahl sowie die Integration des von Digital Equipment (DEC) übernommenen Halbleitergeschäfts aus. Dennoch lag der Ertrag je Aktie mit 89 Cent um rund zehn Prozent über den Erwartungen der Analysten.

Das Ergebnis stellt nach Ansicht von Branchenkennern einen bemerkenswerten Umschwung dar, nachdem Intel wie die meisten anderen Halbleiterprouzenten in den zurückliegenden Quartalen durch stagnierende oder rückläufige Verkaufszahlen von sich reden machte. Jetzt aber konnte Intel-Chef Craig Barrett "Wachstum für alle Produktlinien und in allen Regionen" vermelden. Besonders erfolgreich hat sich laut Intel das Geschäft mit den neuen Pentium-II-Xeon-Prozessoren und der Celeron-Produktfamilie entwickelt.

Bereits vergangene Woche hatte AMD für das dritte Quartal bei einem Umsatz von 685,9 Milliarden Dollar einen Gewinn nach Steuern von rund einer Million Dollar oder einem Cent je Aktie bilanziert. Im Vergleichsquartal des Vorjahres war der Intel-Konkurrent noch auf einen Verlust von 31,6 Millionen Dollar gekommen. Vor allem der Erfolg der vorwiegend für Billig-PCs gefertigten "K6"-Prozessoren sei für die Rückkehr in die Gewinnzone ausschlaggebend gewesen, hieß es. Zudem gehörten die das Unternehmen geraume Zeit beschäftigenden Produktionsprobleme der Vergangenheit an.