Intel stellt 80380 vor

08.11.1985

MÜNCHEN (CW) - Auf den 32-Bit-Zug ist nun auch Intel aufgesprungen. Mit dem 80386 stellte der Hersteller einen Prozessor vor, der gegenüber seinen Vorgängern höhere Datendurchsätze, umfangreicheren Adreßraum und größere Flexibilität für den Anwender bringen soll.

Die technischen Daten des Prozessors lassen vermuten, daß Intel der Anschluß an den bisher durch Motorola und National Semiconductor markierten Stand der Technik gefunden hat.

Mit einem 32 Bit breiten Adreßbus ermöglicht der hochintegrierte Schaltkreis (über 275 000 Transistoren) laut Intel eine physikalische Adressierung von vier Gigabytes; mittels virtueller Adressierung können 64 Terabytes an Speicher verwaltet werden. Dabei soll der Prozessor einen Durchsatz von drei bis vier Mips erreichen. Dies will man durch eine entsprechende Architektur erreichen, die mit den bereits von seinen Vorläufern bekannten Pipeline-Mechanismen arbeitet. Die Taktfrequenz beträgt wahlweise 12 oder 16 Megahertz.

Intel zufolge unterstützt der Prozessor eine virtuelle Maschine, die den 8086 emuliert. So können neben dem eigens für den 80386 implementierten Unix V von AT&T gleichzeitig Tasks in konventionellen 16-Bit-Betriebssystemen ablaufen. Taskwechsel sollen zur Beschleunigung hardwaremäßig vollzogen werden. Gegenwärtig ist laut Intel der Prozessor in Einzelstückzahlen erhältlich. Die Produktion soll im zweiten Quartal 1986 richtig anlaufen.