Intel stellt 3D-Treiber für Linux Open Source

10.08.2006

Die Details der Hardware-Schnittstellen für Grafikbeschleuniger seien "die Familienjuwelen und zeigen, wie der Chip selbst funktioniert", sagt Peddie. "Nvidia will nicht, dass ATI die kennt und umgekehrt." Von ATI gab es dazu keinen Kommentar. Nvidia-Sprecher Brian del Rizzo sprach aber bereits Klartext gegenüber dem Branchendienst "Cnet": "Zum jetzigen Zeitpunkt ist es für uns nicht sinnvoll, unsere Grafiktreiber offenzulegen. Wir vertrauen auf unsere Fähigkeiten, unseren Kunden die bestmöglichen Grafiklösungen anzubieten."

Michael Larabel, der die Linux-Grafik-Site Phoronix betreibt, ist da anderer Ansicht. "Intels Schritt könnte Nvidia und ATI dazu bewegen, ihre Treiber zumindest in einigen Bereichen als Open Source freizugeben, den Support zu verbessern oder ihren Linux-Abteilungen mehr Ressourcen zuzuweisen", glaubt der Experte. Dies kann er sich besonders für ATI vorstellen. AMD habe in der Vergangenheit schon mehrmals eng mit Open-Source-Programmierern kooperiert, etwa bei der Linux-Unterstützung für seine x64-Chips und Vitualisierungstechnik.

Intels Treiber erscheinen vor der LinuxWorld Conference and Expo, die am 15. August beginnt. Intel brauchte die Unterstützung für sein "Broadwater"-Chipset, das in Verbindung mit dem neuen "Core-2-Duo"-Prozessor für Desktop-PCs ("Conroe") ausgeliefert wird und nächste Woche auf den Markt kommt. "Wir bringen die Treiber heraus, bevor die Hardware kommt", erklärte Hohndel, "was ein netter Wechsel der Gangart ist." Stimmt - beim Centrino hatte es nach den Windows Treibern noch über ein Jahr gedauert, bis Intel mit der Unterstützung für Linux nachzog.