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Intel steckt 450 Millionen Dollar in Micron

25.09.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Chipriese Intel hat 450 Millionen Dollar in den Speicherchip-Hersteller Micron Technology investiert und kümmert sich damit einmal mehr um die technische Ausrichtung und finanzielle Gesundheit eines Memory-Anbieters. Intels bereits zweite Investition in das in Boise, Idaho, ansässige Unternehmen entspricht einem 5,3-prozentigen Anteil.

Die Finanzspritze soll Micron zum einen den Umstieg auf Fertigungsprozesse mit größeren 300-Millimeter-Wafern erleichtern. Zum anderen möchte Intel, dass Micron verstärkt schnellen DDR2-Arbeitsspeicher produziert, den es benötigt, damit PCs insgesamt mit seinen immer schnelleren Prozessoren mithalten können. "Wir suchen Wege, um Einschränkungen für unsere Kunden von vornherein zu vermeiden", erklärte Intel-Sprecher Chuck Mulloy.

Der Deal mit Micron ist an bestimmte "Milestones", sprich Zielvorgaben, gekoppelt. Sollte Micron bestimmte davon im Jahr 2005 nicht erreicht haben, müsste es Intel bis zu 135 Millionen Dollar (zurück-)zahlen. Intel erhält für seine Investition außerdem die Option, Speicherbausteine für seine kompletten PC-Mainboards zu erwerben, die es wiederum an PC-Hersteller verkauft.

Intel hatte bereits 1998 einmal 500 Millionen Dollar in Micron investiert. Seinerzeit bemühte sich der in Santa Clara ansässige Konzern, die RDRAM-Speicherarchitektur von Rambus voranzutreiben, die sich später als in Sachen Preis-Leistungsverhältnis als zu uninteressant herausstellte. Intel hat außerdem rund 100 Millionen Dollar in den weltgrößten Speicherchip-Fertiger Samsung Electronics aus Südkorea und zuletzt 123 Millionen Dollar in das japanische Memory-Joint-Venture Elpida gesteckt.

Zeitgleich mit der Intel-Beteiligung gab Micron auch seine Zahlen für sein Ende August abgeschlossenes viertes Fiskalquartal bekannt. Für den Berichtszeitraum wies das Unternehmen einen Nettoverlust von 123 Millionen Dollar oder 20 Cent pro Aktie aus im Vergleich zu einem Fehlbetrag von 586,5 Millionen Dollar oder 97 Cent je Anteilschein im Vorjahresquartal. Den Umsatz steigerte Micron im Jahresvergleich von 748 Millionen Dollar um 19 Prozent auf 888,5 Millionen Dollar. (tc)