Halbleiterhaus will CAS zum Standard machen:

Intel setzt auf PC-Kommunikation und EMS

07.10.1988

MÜNCHEN (CW) - Die US-Unternehmen Intel und DCA haben eine neue Software-Schnittstelle zur vereinfachten Kommunikation zwischen PCs entwickelt und wollen sie zum Standard machen.

Auf Basis dieses Interfaces kündigte Intel gleich die erste Applikation an: eine PC-Einsteckkarte, die Telefaxen über den Rechner erlaubt. Neu im Intel-Angebot sind auch jeweils ein Above-Board für XT/AT- und PS/2-Rechner.

Die Software-Schnittstelle mit der Bezeichnung CAS (Communicating Applications Specifications) ermöglicht es nach Angaben von Intel-Manager Jim Johnson, Telexe, Kalkulationen und ganze Dateien aus einem laufenden Programm heraus an andere PC-Benutzer zu verschicken. Voraussetzung dafür ist, daß die Softwarehäuser dieses Interface unterstützen. Unternehmen wie Ashton Tate, Borland, Lotus, Microsoft und Word Perfect bieten entsprechend ausgestattete Pakete bereits an oder haben sie angekündigt. Intel hofft für seine Schnittstelle auf eine ähnliche Entwicklung wie bei der Extended-Memory-Specification (EMS) von Lotus, Intel und Microsoft.

Als erstes in der geplanten Serie von Kommunikations-Produkten hat Intel einen "Connection-Coprozessor" vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine Einsteckkarte für PCs, die Telefaxe mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 9600 Baud auf dem Rechner empfängt oder absendet. Der Clou dabei: Das Telefax wird im Hintergrund einer laufenden Anwendung abgeschickt. Zur Kompatibilität mit bestehenden Kommunikationsprogrammen läßt sich auf das Board eine 2400-Baud-Karte stecken. Es verfügt über einen Zwischenspeicher mit 256 KB.

Für XT/AT- und PS/2-Rechner hat Intel zwei neue Erweiterungsboards im Programm. Sie verfügen über LIM-EMS-4.0-Register, die laut Intel Multitasking unter DOS 4.0 und MS-Windows 286 ermöglichen. Das Above-Board/2 Plus für die PS/2-Systeme /50, /50Z und /60 läßt sich wahlweise mit 256-KB- oder Megabit-Chips konfigurieren. Maximal bietet es einen Hauptspeicher von 8 MB für Programme unter OS/2, Unix oder DOS-EMS. Das Above-Board Plus ist für XT/AT-Computer konzipiert und läßt sich durch eine 6-MB-Erweiterungskarte ebenfalls auf 8 MB RAM ausbauen.