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Intel schließt zu AMD auf

23.06.2004

Am kommenden Montag wird Intel voraussichtlich den "Nocona"-Prozessor auf den Markt bringen. Der neue aus der "Xeon"-Familie soll das können, was AMDs "Opteron" schon seit April 2003 vermag: Sowohl 32- als auch 64-Bit-Programme verarbeiten. Intel nennt diese Fähigkeit "EM64T"-Technik und bezeichnet damit die 64-Bit-Erweiterung des x86-Befehlssatzes.

Intel hatte für 64-Bit-Computing lange Zeit nur die hauseigene "Itanium"-Prozessorreihe im Visier und vernachlässigte dabei die Tatsache, dass Applikationen dafür mit einem völlig neuen Befehlssatz geschrieben werden müssen. Damit konkurrierte Itanium eher mit Risc-Chips für Server von IBM und Sun, denn die x86-Programme sind darauf nicht ablauffähig.

Opteron sorgt bei AMD dank seines Alleinstellungsmerkmals für gute Umsätze, denn seit dem vergangenen Jahr bieten diverse IT-Hersteller entsprechende Server damit an. Vorteile von 64-Bit-Computing sind die breiteren Register, die für mehr Geschwindigkeit sorgen sowie die Möglichkeit, mehr Hauptspeicher zu adressieren. Dazu muss allerdings das Betriebssystem ebenfalls auf 64 Bit ausgelegt sein, was außer Unix derzeit nur Linux beherrscht. Microsoft will noch in diesem Jahr nachziehen.

Außer dem Nocona-Prozessor, der den PCI-Express-Bus unterstützt, wird Intel am Montag den passenden Chipsatz "Tumwater" für Workstations vorstellen. Der neue Xeon und auch das Chipset arbeiten mit Hauptspeicherbausteinen vom Typ "Double Data Rate 2" (DDR2) zusammen. IBM, HP und Dell haben Server auf Basis von Nocona angekündigt. Bislang gibt es noch keine Erkenntnisse über die Leistungsfähigkeit des Chips im Vergleich zum Opteron. AMD hat die Messlatte mit technischen Feinheiten, etwa dem integrierten Memory-Controller und dem Hypertransport-Interconnect, relativ hoch gehängt. (kk)