Technische Probleme

Intel muss Centrino 2 verschieben

28.05.2008
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Intel verschiebt den Start seiner nächsten Notebook-Plattform "Centrino 2" (Codename "Montevina") aufgrund technischer Probleme um fast zwei Monate.

Die Probleme betreffen nicht die neuen Prozessoren, sondern das flankierende Chipset und die Antenne für die Funknetz-Komponente. Intel wollte Centrino 2 ursprünglich im Juni herausbringen. Nach Angaben von Konzernsprecher Elvin Ong sollen nun im Juli zwar erste Notebooks mit Centrino-2-Prozessoren in den Handel kommen, die komplette neue Plattform jedoch erst in der ersten Augustwoche offiziell angekündigt werden.

Centrino 2: CPUs hui, Chipsatz pfui...
Centrino 2: CPUs hui, Chipsatz pfui...
Foto: Intel

Centrino 2 besteht aus neuen "Core-2-Duo"- und "Core-2-Extreme-Mobile"-Prozessoren sowie einem verbesserten Chipsatz mit integrierter Grafik. Auf der Funknetzseite unterstützt Montevina Wi-Fi und optional auch WiMax. Die Prozessoren liefert Intel ab Mitte Juli aus, die ergänzenden Chipsets folgen aber erst Anfang August.

"Wir brauchen die zusätzliche Zeit für ein Rescreening wegen zweier Probleme mit unseren Chipsätzen mit integrierter Grafik und um einige Formfehler auszuräumen, die wir bei der Anmeldung und Tests unserer Funkantennen gemacht haben", erläutert Ong. Intel gehe aber davon aus, voll mit Centrino 2 bestückte Laptops rechtzeitig für die in den USA besonders wichtige "Back-to-school"-Saison am Markt zu haben. Details zu den Problemen, die das Rescreening erforderlich machen, wollte der Sprecher nicht nennen. Er sagte lediglich: "Wir werden kein minderwertiges Produkt auf den Markt bringen." Die Centrino-2-Prozessoren hätten sowieso keine Probleme und seien "gesund".

Nichtsdestotrotz ist die Verspätung ein herber Rückschlag für den weltgrößten Chiphersteller, der in den vergangenen Quartalen seine neuen Produkte mit der Präzision eines Uhrwerks herausgebracht und damit Probleme vergessen gemacht hatte, die es dem Konkurrenten AMD vor Jahren ermöglicht hatten, seinen Marktanteil auszubauen. AMD will nächste Woche auf der Computex in Taiwan seine neuen Notebook-Plattform "Puma" zeigen, auf deren Basis gleichzeitig rund 100 verschiedene neue Laptops herauskommen sollen.