Taiwaner dürfen x86-kompatible CPUs bauen

Intel lässt Klage gegen Via fallen

18.04.2003
MÜNCHEN (CW) - Intel Corp. und der taiwanische Chiphersteller Via Technologies Inc. haben ihre seit 1999 andauernden Rechtsstreitigkeiten beigelegt. Sie schlossen ein auf zehn Jahre angelegtes Abkommen, gegenseitig Lizenzen für Technologien auszutauschen.

Intel und Via hatten sich in den Jahren seit 1999 insgesamt elf Gerichtsverfahren in fünf Ländern geliefert. Darin beschuldigten sie sich wechselseitig verschiedener Verletzungen von Patentrechten sowie zwischen beiden Firmen geschlossener Lizenzvereinbarungen. Im Wesentlichen warf der Prozessormarktführer den Taiwanern vor, diese hätten widerrechtlich Chipsätze verkauft, die mit Intels Prozessoren zusammenarbeiten. Die Kalifornier stellen solche Chipsätze auch selbst her. Via baut zudem Prozessoren, die kompatibel zu denen von Intel sind. Auch hier prozessierten die Amerikaner um die Frage, ob Via diese CPUs verkaufen dürfe.

Die jetzt getroffene Vereinbarung sieht ein Lizenzabkommen zwischen Via und Intel vor, das Via berechtigt, so genannte x86-kompatible Prozessoren und Chipsätze für den Notebook- und Desktop-Markt zu bauen. Allerdings muss Via ein selbst entwickeltes Design für die Busstruktur seiner Chips benutzen. Auch die Pin-Struktur der Chips darf nicht identisch sein mit der von Intel.

Intel hat sich zum anderen allerdings verpflichtet, Via in den kommenden drei Jahren auch dann nicht zu verklagen, wenn Vias Prozessoren Intel-ähnliche Bus- und Pin-Strukturen aufweisen. Eine analoge Verpflichtung ging Intel bezüglich der Bus- und Pin-Strukturen bei Chipsätzen ein. Hier will der Prozessorkrösus freiwillig für fünf Jahre Ruhe an der Gerichtsfront geben. (jm)