Kommentar

Intel-Konkurrenz im Aufwind?

06.06.1997

Wer die Presseberichte über die Intel-Rivalen AMD und Cyrix verfolgt, könnte zu dem Schluß kommen, dem Chipgiganten erwachse endlich eine ernstzunehmende Konkurrenz. Mit der texanischen Start-up-Company Centaur Technology hat sich nun noch ein dritter Anbieter Pentium-kompatibler CPUs hinzugesellt, der nach Experten-Meinung in bestimmten Marktsegmenten, etwa bei Low-end-Desktops oder Notebooks, durchaus Erfolgschancen hat. Glaubt man dem vielzitierten Michael Slater, so wird es Intel künftig gar noch mit vier weiteren Herstellern x86-kompatibler Prozessoren zu tun bekommen. Wie Centaur konzentrieren sich die meisten der potentiellen Rivalen aber auf Märkte, in denen eine niedrige oder mittlere CPU-Performance zu günstigen Preisen nachgefragt wird. Dataquest etwa prophezeit AMDs "K6" ausschließlich in diesen Segmenten signifikante Absatzmöglichkeiten. Cyrix werden die besten Überlebenschancen im Consumer-Markt und im Upgrade-Geschäft eingeräumt. Zwar könnte es diesen Herstellern durchaus gelingen, Intel hier Anteile abzujagen. Die hohen Gewinnmargen, die sich in den ersten Monaten nach der Einführung von High-end-Prozessoren erzielen lassen, streicht aber nach wie vor der Branchenriese ein. Für die Newcomer in den unteren Segmenten wird die Luft dagegen dünner: Sie machen sich zunehmend gegenseitig Konkurrenz.