Compaq verkauft erste Geräte im Juli

Intel kombiniert mit Intercast Fernsehen und WWW

05.07.1996

Der Name Intercast setzt sich aus den Begriffen Internet und Broadcast (= Rundfunk-, Fernsehübertragung) zusammen. Neben den eigentlichen Fernsehprogrammen können damit zusätzliche Inhalte im Hypertext-Markup-Language-(HTML-)Format übermittelt werden. Dabei ist der Empfang gleichermaßen über eine Hausantenne, Kabel oder eine Satellitenschüssel möglich.

Auf dem Bildschirm eines entsprechend ausgestatteten Rechners werden das Fernsehbild und die HTML-Daten in je einem Fenster simultan dargestellt. Im HTML-Datenstrom können die Programmgestalter zusätzliche Informationen unterbringen, alle multimedialen Fähigkeiten des World Wide Web werden unterstützt. Diese Zusatzinformationen können auch Hyperlinks auf Internet-Web-Seiten enthalten, so daß bei einer bestehenden Internet-Verbindung die entsprechenden Daten geladen werden können.

CNN ist bereits auf Sendung

Auf diese Weise lassen sich die Programminhalte mit korrespondierenden Internet-Informationen verknüpfen. Ein Beispiel: Während eines Werbespots für eine Automobilfirma erscheint im Browser-Fenster ein Link auf die Web-Seite des Herstellers, auf der der interessierte Zuschauer dann technische Details aller Modelle und Preise abfragen kann. Als zusätzliche Information bietet Intel einen Börsenticker, in dem aktuelle Aktienkurse gezeigt werden.

Compaq hat angekündigt, im Juli im Rahmen der "Presario"-Serie die ersten Pentium-PCs auszuliefern, die mit Intercast-Technik ausgestattet sind. Weitere Hersteller, darunter Gateway 2000, haben ebenfalls ihre Unterstützung zugesagt. Der Online-Dienst America Online (AOL) hat die Technologie für den Einsatz mit seinem Internet-Browser in Lizenz genommen.

Die ersten Fernsehstationen stellen bereits Inhalte im Intercast-Format zur Verfügung. Der Nachrichtensender CNN verbreitet seit Ende Juni rund um die Uhr ein entsprechendes Angebot. Intel selbst will mindestens zwei Fernsehkanäle sponsern, die zu NBC gehören. Unter anderem soll auf einem Sportkanal ergänzende Berichterstattung zur Olympiade in Atlanta ausgestrahlt werden. Ob und wann die Technologie auch in Europa verfügbar sein wird, steht noch nicht fest.