Die Verbilligungen fallen unterschiedlich aus. Während der auf 500 Megahertz getaktete Pentium-III-Chip um über 50 Prozent günstiger werden soll (Mai: 637 Dollar - September: 299 Dollar), sind bei den Celeron-CPUs Kürzungen von etwa 20 Prozent vorgesehen. So soll der Preis für die Celeron-CPU mit 433 Megahertz von 143 auf 113 Dollar fallen.
Um von den Niedrigpreisen nicht überrollt zu werden, muß AMD mit auf das Preiskarussell springen. Der Hersteller aus Sunnyvale hat bereits angekündigt, seinerseits die CPU-Preise zwischen 18 und 45 Prozent zu senken. Auch den weiteren Intel-Runden in den nächsten Monaten wird AMD etwas entgegensetzen, verlautete aus Firmenkreisen. Die Prozessorschmiede hat sich im letzten Jahr ihren Platz auf dem hart umkämpften Chipmarkt gesichert. Steigende Marktanteile lassen trotz roter Zahlen in den Quartalsbilanzen hoffen.
Große Erwartungen setzt AMD in den K7, der im Juni herauskommen soll. Mit diesem Prozessor will man einen Fuß in die Tür zum Profimarkt bekommen. Von diesem Schritt wird sehr viel abhängen, glaubt Michael Slater, Gründer von Micro Design Re- sources. Um wieder profitabel zu arbeiten, muß AMD Erfolge im High-end-Geschäft vorweisen, wo die Gewinnmargen deutlich höher liegen als im Niedrigpreissegment. Und der K7 könnte der Schlüssel zum Profigeschäft sein, meint Slater.
An der sich immer schneller drehenden Preisspirale spürt man den Druck, der auf der Prozessorbranche lastet. Während Intel in den letzten Jahren etwa alle drei Monate die Preise senkte, verkürzt sich die Spanne in diesem Sommer auf ein bis zwei Monate. Der Wind, der den Wettbewerbern ins Gesicht weht, wird immer rauher, meint auch Fred Zieber, Analyst bei Pathfinder Research. Während AMD noch standhält, hat National Semiconductor bereits kapituliert. Der Halbleiterhersteller wird sich von Cyrix, seiner x86-Prozessor-Division, trennen. Auch IDT ringt ums Überleben. Der Hersteller der Winchip-Prozessorfamilie hat bereits SOS in die Branche gefunkt, um Partner zu finden.