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Intel gibt Entwarnung

13.10.2004

Chipriese Intel hat das dritte Quartal 2004 mit leichten Umsatz- und Gewinnzuwachs abgeschlossen und damit die Erwartungen der Analysten knapp erfüllt. Wie das Unternehmen aus Santa Clara, Kalifornien, am Dienstag nach Börsenschluss bekannt gab, stiegen die Einnahmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um acht Prozent auf 8,5 Milliarden Dollar, Analysten hatten im Schnitt mit Erlösen von 8,45 Milliarden Dollar gerechnet. Der Nettogewinn legte um 15 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar oder 30 Cent pro Aktie zu. Ohne einen Steuervorteil von 3,6 Cent je Anteil hätte der Profit pro Aktie jedoch nur bei 26 Cent und damit einen Cent unter den Erwartungen gelegen. Auch die - für Intel-Verhältnisse - schwache Bruttogewinnmarge von 55,7 Prozent deutet darauf hin, dass im abgelaufenen Quartal nicht allzu glatt verlaufen ist.

Es gebe es eine Mischung aus guten und schlechten Nachrichten zu berichten, erklärte Finanzchef Andy Bryant nach Vorlage der Zahlen. So habe Intel eine starke Nachfrage nach Computerchips verbucht, während der Prozessorabsatz deutlich niedriger als erwartet ausgefallen sei. Der Umsatz mit Flash-Memory-Chips sei gestiegen, teilte der CFO mit. Gleichzeitig habe der Geschäftsbereich Communications Group jedoch bei den Plänen, im Gesamtjahr einen Gewinn zu erzielen, einen Rückschlag erlitten: So seien die Einnahmen der Sparte auf 1,3 Milliarden Dollar angestiegen. Preisdruck und sinkende Nachfrage nach Handys hätten jedoch zu einem Minus von 251 Millionen Dollar geführt.

Dass die Profitmarge des Konzerns wegen des Abbaus von Lagerbeständen und der gedrosselten Produktion unter die prognostizierten 58 Prozent gefallen sei, bezeichnete Bryant als enttäuschend. Gleichzeitig wies er aber darauf hin, dass Intel bei den Verkaufszahlen von Notebook- und Serverchips einen neuen Rekord erzielt habe und die Company nach wie vor hochprofitabel wirtschafte.

Im laufenden vierten Quartal rechnet Intel mit Einnahmen zwischen 8,6 Milliarden und 9,2 Milliarden Dollar. Ausgehend von einem mittleren Wert von 8,9 Milliarden Dollar liegt die Prognose damit jedoch unter den Erwartungen der Analysten, diese gingen bislang im Schnitt von 9,1 Milliarden Dollar Umsatz aus. Die Bruttomarge soll laut Intel bei 56 Prozent liegen. Die Nachfrage sei etwas schwächer als üblicherweise zu diesem Zeitpunkt im Jahr, erklärte Finanzchef Bryant. Sein Unternehmen mache jedoch Fortschritte beim geplanten Abbau der Lagerbestände. (mb)