Intel - Enttäuschender Kursverlauf

23.08.2002
Von Stephan Hornung
Marktführerschaft ist nicht alles: Obwohl es Intel in wirtschaftlichen Krisen wie der aktuellen gelingt, seine Wettbewerbsposition deutlich zu stärken, ist der Kurs der Intel-Aktie bereits mehr als hoch bewertet. Die "Kursphantasie" dürfte daher eher nach unten zeigen.

In wirtschaftlichen Krisen wie der aktuellen gelingt es Intel regelmäßig, seine Wettbewerbsposition deutlich zu stärken. Mit einem Marktanteil von 82,8 (Vorjahr: 77,1) Prozent konnte der Chiphersteller seine monopolartige Stellung bei Prozessoren weiter ausbauen. Aufgrund einer hervorragenden Bilanz mit rund zehn Milliarden Dollar Nettofinanzmitteln verbunden mit den branchentypischen langen Fertigungszyklen, profitiert Intel von Preiskriegen und wirtschaftlichen Flauten. Zwar gehen auch hier die Umsätze und Gewinne zurück, aber auf lange Sicht gewinnt Intel an Marktmacht.

Dennoch ist die aktuelle Krise auch am Branchenprimus nicht spurlos vorübergegangen. So halbierte sich der Aktienkurs allein seit Jahresanfang, und der Gewinn sank im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 52 Prozent auf 446 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 6,3 Milliarden Dollar (minus sieben Prozent).

Trotzdem ist die Aktie immer noch nicht günstig. Mit einer Börsenbewertung von über 120 Milliarden Dollar ist Intel mit dem nahezu fünffachen Umsatz und dem über 30fachen Gewinn bewertet, und dies, obwohl der Hersteller seine Aktienoptionen nicht als Ausgaben verbucht. Natürlich hat Intel als marktbeherrschendes Unternehmen eine höhere Bewertung verdient, aber das aktuelle Kursniveau lässt wenig Spielraum für nachhaltige Kurssteigerungen zu. Auch der langfristige Aufwärtstrend ist klar gebrochen, und die Aktie befindet sich seit Ende 2000 im Abwärtstrend. Sollte die Chart-technische Unterstützung bei rund 16 Dollar brechen, drohen sogar weitere Kursverluste.

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