Neue N-Kanal-Technologie ermöglicht 256 KBit Eprom:

Intel-Chip als Softwareträger

22.04.1983

MÜNCHEN(CW) - Im Bereich der nichtflüchtigen Halbleiterspeicher stellt die Intel GmbH aus München jetzt einen 256 KBit Eprom vor. Der mit UV-Licht löschbare und elektrisch programmierbare ROM-Chip soll als Programmierspeicher vorrangig in industriellen Steuerungen, in der Kommunikationstechnik und Computerperipherie eingesetzt werden.

Ein neuer Fertigungsprozeß ermöglicht nach Angaben der Münchner eine 32 K mal 8 Bit Speicherkapazität auf einer Fläche von 18,5 Quadratmillimetern unterzubringen. Die bisher notwendige Programmierspannung von 21 Volt ist auf 12,5 Volt bei gleichem Stromverbrauch (100 mA) reduziert. Die Zugriffszeit beträgt 250 Nanosekunden.

Ebenfalls verbessert wurde der Programmieralgorithmus für den Speicherchip, bei dem eine komplette Programmierung mit der herkömmlichen Methode etwa 30 Minuten dauern würde. Aus diesem Grunde entwickelte Intel den "Intelligent Programming Algorithm", der den Münchnern zufolge die Weite und Anzahl der Programmierimpulse variiert. Bei vier Millisekunden pro Byte ergibt sich eine durchschnittliche Programmierzeit von zirka drei Minuten.

Hochkomplexe Eproms eignen sich für Computeranwendungsbereiche, in denen gelegentliche Programmänderungen eine Notwendigkeit sind. Auch als Träger kompletter Software werden diese "Speichergiganten" zunehmend verwendet. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Betriebssysteme und Compiler von Hochsprachen, aber auch für ausgesetzte Anwenderprogramme.