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Intel-Chef sieht Licht am Ende des Tunnels

03.08.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Einschätzung von Intel-Chef Craig Barett befindet sich die Computerindustrie am Ende der Talsohle. So rechnet das Unternehmen für das zweite Halbjahr 2001 wieder mit einer erhöhten PC-Nachfrage. Den Anstieg der Umsätze im dritten und vierten Quartal schreibt Barett jedoch weniger einem Wirtschaftsaufschwung, sondern Faktoren wie Computerkäufen vor Schulbeginn und der Einführung von Microsofts neuem Betriebssystem Windows XP zusammen. In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters in Penang, Malaysia, erklärte Barett, er erwarte für den Bereich Network und Communications ein Wachstum von 30 bis 50 Prozent pro Jahr. Voraussetzung sei allerdings eine Erholung der Konjunktur. Außerdem betonte er erneut, Intel müsse seine Abhängigkeit vom PC-Prozessor-Verkauf weiter reduzieren.

Das Unternehmen hatte in den vergangenen Jahren versucht, durch Investitionen in den Netzwerk-Sektor an dem Ende der 90er gestarteten Communications-Boom mitzuverdienen, in diesem Bereich bislang allerdings noch keinen Profit erwirtschaftet. Intel verbuchte im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahresergebnis einen Umsatzrückgang um 24 Prozent auf 6,33 Milliarden Dollar (Computerwoche online berichtete).

Nach einem Bericht der Analysten von Merill Lynch, der aussagte, dass für viele Bereiche der Halbleiterbranche das Gröbste überstanden sei, schnellten am Donnerstag die US-Technologieaktien in die Höhe. Paradoxerweise sieht die Studie für den PC-Sektor schwarz und prophezeit Intel harte Zeiten, wenn das Unternehmen den Preiskampf mit dem Konkurrenten AMD fortsetze.