Weniger Stromverbrauch und höhere Rechenleistung

Intel bringt Tillamook-Chip für Notebooks auf den Markt

12.09.1997

Zunächst werden die CPUs mit Taktraten von 200 und 233 Megahertz ausgeliefert. Ende diesen, Anfang kommenden Jahres soll eine 266-Megahertz-Variante folgen. Der Prozessor zeichnet sich laut Aussagen des Herstellers zudem durch einen erheblich reduzierten Stromverbrauch aus. Intel-Sprecher Heiner Genzken sagte, gegenüber bisherigen Prozessoren halbiere sich die Leistungsaufnahme des Tillamook-Chips auf vier Watt.

Der Tillamook-Prozessor wird in der 0,25-Mikron-Technologie gefertigt. Intel liefert den Chip auf zwei Arten aus: einmal den bloßen Prozessor in einem sogenannten TCP-Package (Tape Carrier Package). Hier ist der Prozessor praktisch in einem Film aufgebracht und mit Kontakten versehen. Notebook-Hersteller können den Tillamook-Chip dann direkt auf ihre Systemplatine löten.

Zum anderen nutzt Intel für den neuen Chip eine als "Mobile Module" bezeichnete Integrationsform. Auf diesem Modul sind der Prozessor selbst sowie der Level-2-Cache-Speicher aufgebracht. Außerdem integriert Intel auf dem Modul die sogenannte "North Bridge". Sie stellt sowohl die Verbindung zwischen der CPU und dem PCI-Bus als auch zwischen dem Cache- und dem Arbeitsspeicher her.

Intel wird als nächste Variante dieses Mobile Modules in der ersten Hälfte 1998 den "Deschutes"-Prozessor auf den Markt bringen. Bei Tillamook handelt es sich um einen Pentium-MMX-, bei Deschutes um einen Prozessor mit MMX-Befehlssatz aus der Pentium-Pro-Linie.

Erste Produkte sind in Sicht

Die Mobile Modules erleichtern es Notebook-Herstellern nach Aussagen von Michael Slater, Herausgeber des "Microprocessor Reports", auf neue Prozessorgenerationen zu wechseln.

IBM wird den Tillamook-Prozessor in den Notebooks der "Thinkpad-770"-Serie benutzen. Weitere Charakteristika des tragbaren Rechners sind eine 5-GB-Festplatte und wahlweise ein 13 beziehungsweise 14 Zoll großes Display. Das Topmodell wird zudem über 32 MB Arbeitsspeicher und ein DVD-Laufwerk verfügen. Der Preis ist mit rund 8000 Dollar allerdings auch beeindruckend.

Toshiba wird den Tillamook-Prozessor in seiner "Tecra"- Notebook-Familie ebenso zum Einsatz bringen wie Compaq in bestimmten Modellen seiner "Armada-7000"- und "Presario"- Notebook-Linie. Bis Redaktionsschluß lagen noch keine weiteren Informationen über Produkte anderer Hersteller von tragbaren Computern vor. Es dürfte hingegen keinen Anbieter geben, der den Tillamook-Chip nicht einsetzen wird.