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Intel beerdigt "Timna"

02.10.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Intel hat Ende vergangener Woche überraschend angekündigt, das Projekt "Timna" sei eingestellt worden. Dabei ging es um die Entwicklung eines kostengünstigen, hochintegrierten Prozessors für den Lowend-PC-Markt. Eigentlich hätte der Chip, der einen "Celeron"-Kern mit einem Grafikbeschleuniger kombiniert, im ersten Quartal kommenden Jahres auf den Markt kommen sollen. Die Entscheidung traf der Hersteller offenbar aufgrund nahezu unüberwindlicher technischer Probleme mit einem notwendigen Ergänzungschip, dem "Memory Translator Hub" (MTH).

Experten gehen ferner davon aus, dass es keine hinreichende Nachfrage nach einem solchen Produkt gibt. "Intel hat im Prinzip zugegeben, dass der Bedarf bei diesem Chip gegen Null ging", meint Prozessor-Guru Linley Gwennap von der Linley Group. O-Ton des Herstellers: "Wir haben mit unseren Kunden gesprochen. Diese haben entschieden, dass zum geplanten Zeitpunkt der Verfügbarkeit Anfang 2001 der Kostenvorteil gegenüber separaten Chips zu gering wäre."