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Intel auf der Suche nach mehr Leistung pro Watt

18.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Für die Entwicklung zukünftiger stromsparender Prozessoren hat Intel das Projekt "Low Power Intel Architecture" (LPIA) gestartet. Dazu werden Derivate der x86-CPUs, die wenig Strom aufnehmen sowie Software und Komponenten auf ihre Tauglichkeit für den Einsatz in Endverbrauchergeräten wie Handhelds und Micro-PCs untersucht. Die Intel-Ingenieure haben bereits Prototypen von Mobiltelefonen und portablen Video-Playern gezeigt.

In einem White Paper beschreibt Intel die Anforderungen an zukünftige Handhelds: Bei einem Gerätevolumen 300 Kubikzentimeter soll die eingesetzte Technik bei durchschnittlicher Belastung eine Betriebsdauer von acht Stunden ermöglichen. Die maximale Stromaufnahme des Mobilgeräts soll insgesamt bei nur fünf Watt liegen. Der Chiplieferant geht davon aus, dass kleine Devices in Zukunft vollwertige PCs sein werden, die genug Rechenleistung und Speicherplatz auch für große Jobs wie Sprach- und Bilderkennung bieten.

Ausser den Prozessoren werden industrieweit auch Bildschirme und Festplatten auf eine geringe Stromaufnahme hin optimiert. Bis man zu einem Fünf-Watt-System kommt, dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen. Denn neben der Stromaufnahme ist die Wärmeabgabe der Prozessoren ein Problem.

Wenn es Intel gelingt, die x86-Prozesoren für kleine Elektrogeräte tauglich zu machen, steht dem Prozessorkrösus neben dem Handheld-Geschäft auch der große Markt für Handys offen, an dem Intel derzeit nur wenig partizipiert. Zudem enthalten die dort eingesetzten "Xscale"-Chips Technik vom englischen Risc-Spezialisten ARM, für die Intel Lizenzgebühren zahlt. (kk)