Spracheingabe für Smartphones

Intel arbeitet an Siri-Konkurrenz mit Offline-Funktionalität

30.01.2014
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.
Intel besitzt laut Mike Bell, dem Wearable-Chef des Unternehmens, eine Lösung für die Spracherkennung in mobilen Geräten. Als Besonderheit wird die schnelle Reaktion und Offline-Funktionalität hervorgehoben. Hier liege der Vorteil gegenüber Lösungen wie Apples Siri.
Intel Smart Headset Reference Design: Das intelligente Headset,soll auch ohne Datenverbindung Sprachbefehle umsetzen können. Basis ist Intels Edison-Plattform.
Intel Smart Headset Reference Design: Das intelligente Headset,soll auch ohne Datenverbindung Sprachbefehle umsetzen können. Basis ist Intels Edison-Plattform.
Foto: Intel

Spracheingaben von Smartphones wie Apples Siri benötigen für die Funktion eine aktive Datenverbindung. Google Now setzt ebenfalls eine Online-Verbindung voraus; auch wenn der Android-Entwickler bereits seit der Version 4.1 an einer experimentellen Offline-Variante arbeitet.

Gerade bei Spracheingaben ist eine unmittelbare Reaktion für eine hohe Nutzerfreundlichkeit essentiell. Nichts sei ärgerlicher, als wenn die Spracherkennung nicht funktioniert, weil gerade keine Datenverbindung vorhanden ist, erklärt Mike Bell, Intels Chef der Wearable-Abteilung im Interview mit Quartz. Auch Wartezeiten von einigen Sekunden, bis eine Reaktion kommt, sind im täglichen Gebrauch nicht akzeptabel. Bei Datenverbindungen wie GPRS arbeiten die Sprachdienste oft nicht, weil die Bandbreite zu gering ist.

Intel bietet dem Interview von Quartz mit Mike Bell zufolge eine Lösung für die Spracherkennung an, die schnell und auch im Offline-Modus arbeitet. Hierfür arbeitet Intel mit einem Partner für Spracherkennungs-Software zusammen, die für die eigenen Chips optimiert ist. Unbestätigten Gerüchten zufolge könnte es sich hierbei um Nuance handeln, die bereits auf dem Ultrabook-Segment mit Intel kooperieren. Als erstes Ergebnis gibt es von Intel einen Prototypen eines Headsets mit der Bezeichnung "Jarvis". Das Headset setzt auch Sprachbefehle um, wenn das damit verbundene Smartphone keine aktive Datenverbindung besitzt. Natürlich braucht es für Echtzeitinformationen wie beispielsweise die aktuelle Verkehrslage weiterhin eine Internetverbindung. Allerdings soll die Intel-Lösung per Sprache "Basisfunktionen" wie Musik abspielen, die keinen Connect benötigen, erlauben.

Bei dem sogenannten Intel Smart Headset Reference Design "Jarvis" kommt Intels Micro-PC Edison zum Einsatz. Edison mit der zugehörigen x86-CPU Quark ist speziell für Wearables vorgesehen. Intel bietet dem Bell-Interview zufolge seine Spracherkennungs-Technologie auch namentlich nicht genannten Herstellern von Smartphones an. Damit sollen sich die Geräte künftig von Apples und Googles Lösungen differenzieren können. (Tecchannel/mb)